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Neue Stolpersteine in Schwerin: Erinnerung an NS-Opfer wird lebendig

In Schwerin wurden heute zwölf neue Stolpersteine verlegt, um an die mutigen Opfer des Nationalsozialismus wie die Zeugin Jehovas Emma Tiesel und die Familie Löwenthal zu erinnern, und damit das Mahnmal von Künstler Gunter Demnig fortzusetzen, das weltweit bereits in 1265 Kommunen steht!

In Schwerin sind heute zwölf neue Stolpersteine verlegt worden, die an die Opfer des Nationalsozialismus erinnern. Diese besonderen Gedenksteine, die mit Messingplatten versehen sind, wurden vor den Häusern der Menschen platziert, in denen sie zuletzt lebten. Die Inschriften beginnen stets mit den Worten „Hier wohnte…“ und tragen die Geburts- und Todesdaten der Opfer, was die Erinnerungen an ihr Leben wachhält und ihre Geschichten erzählt.

Der Künstler Gunter Demnig aus Köln ist der Initiator dieses Erinnerungsprojektes. Der erste Stolperstein wurde an der Heinrich-Mann-Straße 6 für Emma Tiesel platziert, eine mutige Zeugin Jehovas, die sich gegen das NS-Regime stellte. Daneben erinnern vier weitere Stolpersteine am Demmlerplatz 8 an die Familie Löwenthal sowie deren Kinder Renate und Eddie, die tragischerweise im Konzentrationslager Auschwitz ums Leben kamen.

Ein Beitrag zur Erinnerungskultur

„Wir wollen an die Schweriner Opfer erinnern, denn ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist“, teilten die Veranstalter mit. Diese Worte bringen die Intention hinter den Stolpersteinen klar zum Ausdruck. Seit dem Jahr 1992 erinnert Gunter Demnig mit seiner einzigartigen Form der Gedenkstätte an die unschuldigen Opfer der NS-Zeit. Die Anordnung der Steine lässt die Menschen innehalten und über die grausame Vergangenheit nachdenken.

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Das stolze Erbe der Stolpersteine breitet sich mittlerweile auf 1265 Kommunen in Deutschland und in 21 Ländern Europas aus. Jeder, der sich für die Herstellung und Verlegung eines Stolpersteins engagieren möchte, kann für 120 Euro eine Patenschaft übernehmen. Diese Initiative hat sich als kraftvolles Zeichen der Erinnerungskultur etabliert und lädt die Gemeinschaft ein, aktiv an der Aufarbeitung der Geschichte teilzunehmen.

Stolpersteine sind nicht nur Gedenktafeln, sondern auch unverwechselbare Kunstwerke, die jedem, der an ihnen vorbeigeht, die Geschichten der Menschen, die einst dort lebten, ins Gedächtnis rufen. Die Tatsache, dass solche Erinnerungen weiterhin in den Städten verankert werden, zeigt, wie wichtig es ist, die Geschehnisse der Vergangenheit nicht zu vergessen und das Bewusstsein für Menschlichkeit und Respekt zu stärken.

Um mehr Informationen über dieses und ähnliche Projekte zu erhalten, sind die detaillierten Vorgänge und Hintergründe zu den Stolpersteinen auch bei www.wismar.fm nachzulesen.

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