In der charmanten Landeshauptstadt Schwerin steht das Thema Nachhaltigkeit an vorderster Front, und das gleich am Marktplatz. Hier wird das Bewusstsein für fairen Handel und umweltfreundliche Praktiken großgeschrieben. Beim kürzlich stattgefundenen „Fairen Frühstück“ konnten die Besucher nachhaltige Produkte genießen und gleichzeitig mehr über Umweltschutz erfahren. Organisatoren wie der Weltladen und die Aktionsgruppe „Eine Welt Schwerin“ luden alle ein, sich über faire Praktiken zu informieren und gleichsam das 33-jährige Bestehen des Weltladens zu feiern.
Melanie Frank, die die Idee des Upcyclings von alten Jeans in neue Taschen vorstellte, war nur eine von zahlreichen Akteuren, die bei diesem Event präsent waren. Ihr Projekt unter dem Dach des Nabu ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie aus Altem Neues entstehen kann und wie individuelle Kreativität zur Nachhaltigkeit beiträgt.
Klimafreundliches Frühstück auf dem Markt
Ein Höhepunkt des Wochenendes war das klimafreundliche Frühstück, bei dem faire und biologische Produkte auf dem Tisch standen. Wie Annika Rhinow, Vorständin des Weltladens, betonte, ging es darum, das Bewusstsein für nachhaltigen Konsum zu schärfen. Von Bio-Brötchen über fair gehandelte Aufstriche bis hin zu frischem Fairtrade-Kaffee – alles wurde unter dem Motto serviert: „Fair. Und kein Grad mehr!“
Schwerin hat sich in den letzten elf Jahren nicht nur den Titel „Fairtrade-Stadt“ erarbeitet, sondern auch eine Gemeinschaft von Bürgern geschaffen, die sich aktiv für eine nachhaltige Lebensweise einsetzen. Viele örtliche Geschäfte, Schulen und Vereine beteiligen sich an dieser Bewegung und tragen dazu bei, dass der Gedanke des fairen Handels in den Alltag integriert wird.
Seit September 2013 ist Schwerin Fairtrade-Stadt
Die Stadt erhielt am 27. September 2013 die Auszeichnung als Fairtrade-Stadt und hat seither über 880 ähnliche Städte in Deutschland inspiriert. Stadtpräsident Sebastian Ehlers erklärte, dass der Beschluss, sich dem fairen Handel zu verpflichten, einstimmig gefasst wurde, was zeigt, dass die Stadtführung großen Wert auf diese Initiative legt. Die Herausforderung bleibt jedoch, den Stempel des fairen Handels lebendig zu halten und das Angebot für die Bürger zu erweitern.
City-Manager Stefan Purtz merkte an, dass eine gezielte Öffentlichkeitsarbeit über die bestehenden fairen Angebote in Schwerin wünschenswert wäre. Die Idee, eine eigene Webseite einzurichten, um die verschiedenen Akteure vorzustellen, ist ein Schritt in die richtige Richtung, doch fehlt es an den Ressourcen, um dieses Projekt zu verwirklichen.
Ralf Göttlicher vom Verein „Eine Welt“ drängt darauf, dass die Stadtverwaltung als Vorbild fungieren sollte. Er fordert, dass in Veranstaltungen stets auf faire Produkte zurückgegriffen wird. Der nachhaltige Gedanke soll nicht nur für Privatpersonen gelten, sondern auch für öffentliche Einrichtungen.
Die Bürger tragen bereits aktiv zur Förderung fairer Produkte bei. Der Weltladen verzeichnet eine treue Kundschaft, und es gibt immer mehr Produkte mit dem Fairtrade-Logo in den Supermärkten der Stadt. Während der Fairen Woche sind zusätzlich Bildungsveranstaltungen gut besucht, was darauf hinweist, dass das Interesse an Nachhaltigkeit und fairem Handel stetig zunimmt.
Ein weiteres Highlight ist der Vortrag des Sachbuchautors Frank Herrmann über globale Klimagerechtigkeit, der am 18. September stattfinden wird. Die Veranstaltung verspricht interessante Einblicke und Diskussionen zu einem Thema, das in der heutigen Zeit besonders relevant ist. Informationen zu diesem Event sind unter www.weltladen-schwerin.de zu finden.
