In einem aufsehenerregenden Prozess hat das Landgericht Schwerin ein deutliches Zeichen gegen die organisierte Kriminalität gesetzt. Zwei Männer, ein 30-jähriger Pole und sein 27-jähriger Komplize, wurden wegen ihrer Beteiligung an einer professionellen Autodiebstahlbande verurteilt. Der Polizist berichtete, dass der ältere der beiden für 19 Diebstähle und drei Versuche zu einer Haftstrafe von fünfeinhalb Jahren verurteilt wurde, während sein jüngerer Partner für zwei Diebstähle und eine bereits erlittene Vorstrafe insgesamt vier Jahre erhielt.
Die Täter hatten sich eine aufwendige „Logistik“ angeeignet, um ihre Verbrechen erfolgreich durchzuführen. Sie operierten über ein großes Gebiet, darunter Regionen in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen. Besonders perfide war dabei, dass sie sogenannte „Pilotfahrzeuge“ verwendeten, die dazu dienten, die Polizei zu observieren und die Routen der anderen Bandemitglieder zu leiten. Diese Fahrzeuge waren entscheidend für die Planung der Diebstähle, um sicherzustellen, dass sie nicht auf frischer Tat ertappt wurden.
Die Aufteilung der Aufgaben innerhalb der Bande
Die Bande arbeitete dabei gut organisiert, was ihnen half, die Taten über einen langen Zeitraum unentdeckt durchzuziehen. In der Zeit von Mai bis Dezember 2022 waren die Täter in verschiedenen Konstellationen aktiv, wobei ihre Mischungen und Wechsel der Mitglieder es ihnen ermöglichten, flexibel auf Sicherheitsmaßnahmen zu reagieren. Die Region Mecklenburg-Vorpommern war unter anderem von ihnen in Städten wie Plau, Lübstorf bei Schwerin und Parchim betroffen. Aber auch weit über die Grenzen hinaus, wie in Potsdam, Salzgitter, Braunschweig und Bielefeld, hinterließen sie ihre Spur der Kriminalität.
Die Autos, die in ihrer Hauptzielgruppe lagen, kamen von verschiedenen Herstellern, hauptsächlich Volkswagen, Peugeot, Seat und Fiat. Die Diebe verwendeten sowohl brute Gewalt als auch modernste Technologien, um die Fahrzeuge zu öffnen und zu starten, eine Art und Weise, die dazu führte, dass sie im Verborgenen operieren konnten. Das Ziel war es, die gestohlenen Autos nach Polen zu bringen, wo sie gewinnbringend verkauft oder in Einzelteile zerlegt werden sollten.
Hohe Gewinne durch Autodiebstahl
Finanziell gesehen waren die Gewinne der Bande erheblich. Der polnische Haupttäter soll mit seinen Machenschaften mindestens 171.000 Euro erlangt haben, während sein Komplize ebenfalls eine fünfstellige Summe erbeuten konnte. Dies unterstreicht nicht nur das Ausmaß ihrer Aktivitäten, sondern auch die Notwendigkeit einer strengen Bestrafung, um derartige Delikte einzudämmen.
Der 27-jährige Täter wurde bereits vor diesem Verfahren wegen anderer Diebstähle zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren und vier Monaten verurteilt, die in das gegenständliche Urteil einfloss. Der 30-jährige Mann wurde schließlich 2022 auf der A24 bei Hamburg-Besuch überwacht und aufgrund länderübergreifender Ermittlungen gefasst, was zeigt, dass die Behörden aktiv gegen solche bandenmäßigen Straftaten vorgehen.
Die Strafen, die das Landgericht Schwerin verhängte, gehören zu den höchsten, die bisher gegen professionelle Autodiebe in Mecklenburg-Vorpommern ausgesprochen wurden. Dies stellt nicht nur ein starkes Signal an die Täter dar, sondern soll auch andere Kriminelle davon abhalten, in derartigen Netzwerken aktiv zu werden. Indem die Gerichte solche schweren Strafen verhängen, könnte eine Abschreckung für potenzielle Täter etabliert werden, die in einer derartigen Kriminalitätsbranche Fuß fassen wollen.
Die Angeklagten hatten Geständnisse abgelegt, was zu einer Verkürzung des Prozesses führte und den Gerichtsablauf beschleunigte. Das volle Ausmaß ihrer Taten erweist sich jedoch erst durch die Summe der Diebstähle und die ausgeklügelten Strategien, die sie dabei anwandten, um ungestraft davonzukommen. Die Defensivstrategien, die von den Ermittlungsbehörden genutzt wurden, führten schließlich zu ihrem Ende und setzen einen wichtigen Strich unter diese kriminelle Karriere.