Beim Bürgerfest zum Tag der Deutschen Einheit hatte die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig, sich den Fragen der Bürger gestellt, wobei das Interesse der Anwesenden deutlich spürbar war. Im historischen Ambiente des Schlossinnenhofs kamen zahlreiche Zuhörer zusammen, um ihre Anliegen direkt bei der SPD-Politikerin vorzubringen. Dabei wurde ein breites Spektrum an Themen behandelt, die die Menschen in der Region bewegen.
Ein zentrales Thema war die Altersversorgung, insbesondere die gesetzliche Rente. Schwesig betonte, dass sie sich dafür einsetzen möchte, das gesetzliche Renteneintrittsalter nicht weiter anzuheben. Ein weiterer Punkt, der vielen Bürgern am Herzen lag, war die Möglichkeit des frühzeitigen Renteneintritts für langjährig Beschäftigte. So sollten jene, die 45 Jahre lang gearbeitet haben, auch weiterhin die Option haben, ohne Abschläge bereits mit 63 Jahren in den Ruhestand zu gehen.
Wichtige Verkehrsfragen und die Zukunft des Seniorentickets
Ein anderer angesprochenes Thema war die zukünftige Preisgestaltung des Seniorentickets, das gegenwärtig für 29 Euro angeboten wird. Vor dem Hintergrund der geplanten Erhöhung des Deutschlandtickets im nächsten Jahr von 49 auf 58 Euro, fragte eine besorgte Bürgerin, wie es weitergehen solle. Schwesig erläuterte, dass das Land Mecklenburg-Vorpommern momentan die Differenz zwischen dem Senioren- und dem Deutschlandticket trage und dass die Möglichkeiten für die Zukunft derzeit geprüft würden. Sie stellte klar, dass günstige Fahrpreise für die gesamte Bevölkerung von großer Bedeutung seien, gleichzeitig jedoch auch Investitionen in den Ausbau der Bus- und Bahnlinien notwendig seien.
Ein weiterer Bürger äußerte zudem den Wunsch nach mehr Unterstützung von Start-ups durch die Landesregierung. Dies verdeutlicht den Bedarf an innovativen und unternehmerischen Förderungen, um wirtschaftliches Wachstum in der Region voranzutreiben. In diesem Kontext fragte ein anderer Anwesender nach Schwesigs Meinung zur Vermögenssteuer. Die Ministerpräsidentin befürwortete die Einführung einer solchen Steuer und argumentierte, dass die zusätzlichen Einnahmen für wichtige Investitionen, etwa in Bildung und Sicherheit, genutzt werden könnten.
Politische Herausforderungen und sozialpolitische Themen
Im Rahmen des Dialogs wurde auch das Erstarken der AfD und die anstehenden Landtagswahlen 2026 thematisiert. Schwesig zeigte sich optimistisch, dass die Landesregierung mit ihrer Sozialpolitik den Wählern punkten könne. Dennoch wies sie auf die nach wie vor bestehenden Unterschiede in der Lohn- und Vermögensverteilung zwischen Ost- und Westdeutschland hin, die auch mehr als 30 Jahre nach der Wiedervereinigung nicht überwunden sind.
Der Bürgerdialog bot somit einen wertvollen Rahmen, um direktes Feedback von den Bürgern zu bekommen und deren Sorgen und Vorstellungen in den politischen Diskurs zu integrieren. Manuela Schwesig attestierte die Wichtigkeit solcher Formate, um eine Brücke zwischen Regierung und Bevölkerung zu schlagen und aktuelle Herausforderungen in den Fokus zu rücken. Informationen zu den einzelnen Themen werden weiter verfolgt, um die notwendigen Entscheidungen entsprechend zu unterstützen.