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Schwerin erinnert sich: 35 Jahre Montagsdemos gegen das SED-Regime!

In Schwerin wird heute ein bedeutendes historisches Ereignis gefeiert: Am 23. Oktober 1989 strömten beeindruckende 40.000 Demonstranten auf die Straßen der Landeshauptstadt, um gegen das unterdrückende SED-Regime zu protestieren. Während in Leipzig bereits weitreichende Proteste stattfanden, blieb es in Mecklenburg-Vorpommern zunächst ruhig – bis die Menschen schließlich den Mut fanden, ihren Unmut kundzutun. Besonderen Mut benötigten die Teilnehmer damals, denn Bild- und Videomaterial sind rar; die Furcht vor Repressionen und Überwachung hielt viele davon ab, dokumentarisch tätig zu werden.

Geboren aus dem Verlangen nach Veränderung und Freiheit, begannen die ersten Proteste in Waren mit Familiengottesdiensten – ein Aufruf, dem nicht nur gläubige Christen folgten. „Wir wollten einfach das System geändert haben, eine andere Politik“, erinnert sich die Zeitzeugin Monika Viebrans. Die erste Montagsdemonstration in Schwerin war der Funke, der die Hoffnung auf Veränderung hopfenartig entfacht hatte. Die Forderungen waren klar: Freilassung aller politischen Häftlinge und mehr Offenheit in der Gesellschaft – doch ein vereinigtes Deutschland schien für viele noch ein weiter Weg zu sein.

Diskussion über die Aufarbeitung der Geschichte

Um diesen wichtigen Moment der Geschichte zu würdigen und die fortwährende Aufarbeitung der SED-Diktatur zu erörtern, findet heute Abend eine Podiumsdiskussion im Wichernsaal statt. Eingeladen sind hochkarätige Gäste wie Burkhard Bley, der Landesbeauftragte für die Aufarbeitung der SED-Diktatur, sowie Steffi Brüning, Leiterin der Dokumentations- und Gedenkstätte Rostock. Der Eintritt ist kostenfrei, und eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich, was unterstreicht, wie zugänglich und wichtig dieses Thema für alle ist.

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Die Erinnerungen der Zeitzeugen sind lebendig: „Die Kerzen auf den Fenstersimsen des Schweriner Arsenals habe ich noch sehr gut im Kopf“, berichtet Uwe Lewerenz, der die Montagsdemonstrationen hautnah miterlebt hat. Heute wird weiter an der Aufarbeitung der verletzten Erinnerungen und der schmerzhaften Geschichte gearbeitet, um Lehren für die Zukunft zu ziehen.

Quelle/Referenz
ndr.de

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