In Stralsund, nahe der bekannten Insel Rügen, verzeichnen die Bauarbeiten für das neue Meeresmuseum unerwartete Verzögerungen. Trotz einer Investition von über 50 Millionen Euro, die dem Museum seit Juli diesen Jahres einen Besucherrekord von 56.000 im ersten Öffnungszeitraum beschert hat, bleiben die geplanten Aquarien weiterhin leer. Die Eröffnung der Aquarien, das zentrale Element der Touristenattraktion, wurde auf Anfang des kommenden Jahres verschoben.
„Die Eröffnung des Aquarien-Rundgangs mussten wir noch einmal verschieben“, erklärt Almut Neumeister vom Museum. Diese Verschiebung ist nicht die erste ihrer Art, da auch die größte Eröffnungsfeier bereits mehrmals verschoben wurde und nun erst für 2025 angesetzt ist. Das Problem liegt im Bauverzug, der auf vielen deutschen Baustellen zur Norm geworden ist. Neumeister hebt hervor, dass trotz der Schwierigkeiten das Museum positiv aufgenommen wurde.
Einblick in die Herausforderungen
Die Entwicklung der Aquarien ist komplex. Bevor die Becken mit Wasser befüllt werden können, muss eine Vielzahl von Vorbereitungen abgeschlossen sein. „Wir müssen sicherstellen, dass während der restlichen Bauarbeiten keine Schmutz- und Staubentwicklung aufkommt. Alles muss blitzblank sein, bevor wir mit dem Füllen der Aquarien beginnen“, erklärt sie weiter. Dies umfasst eine Reinigung mit Süßwasser, gefolgt von einer sorgfältigen Vorbereitung der Salzwassermischung, welche die Lebensbedingungen der geplanten Meeresbewohner simulieren soll.
Interessanterweise wird das Salzwasser selbst aus Leitungswasser hergestellt. Dafür sind exakte Kontrollen nötig, um Temperatur, pH-Wert und Natriumkonzentration an die Bedürfnisse der verschiedenen Fische und Lebewesen anzupassen. Ein Highlight ist das große Becken, das den Lebensraum eines Karibischen Riffs passend nachbildet. Mit rund 700.000 Litern Kapazität benötigt dieses Becken fast zwei Tage zum Befüllen – was im Vergleich zu einem Olympiaschwimmbecken, das etwa 2,5 Millionen Liter fasst, bemerkenswert ist.
Das größte Aquarienbecken weist eine interessante Gestaltung auf: Die Fläche ist mit 80 Quadratmetern geneigt und von drei Ebenen einsehbar, sodass Besucher das künstlich nachgebildete Riff sowohl von der Wasseroberfläche bis zum Grund beobachten können. Es werden auch bedrohte Korallenarten dargestellt, die durch künstliche Nachbildungen veranschaulicht werden, um auf deren kritische Situation aufmerksam zu machen.
Weitere technische Herausforderungen brachte ein Cyber-Angriff mit sich, der in diesem Jahr das Meeresmuseum hart traf. Die Probleme sind jedoch weitestgehend behoben, und die Kartenzahlung funktioniert wieder, auch wenn es noch Schwierigkeiten mit dem Online-Shop gibt. Derzeit wird zudem ein attraktiver Rabatt von 50 Prozent auf den Eintritt angeboten, um den Besucherzustrom zu fördern.
Insgesamt bleibt abzuwarten, wie sich die Situation rund um die Aquarien im Meeresmuseum entwickeln wird. Die Vorfreude ist bereits groß, doch die Zuschauer müssen sich noch gedulden, während die Bauarbeiten fortschreiten. Diese Informationen wurden, wie berichtet, in einem Artikel von www.nordkurier.de zusammengefasst.