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Rübenflut in Uelzen: 12 Millionen Liter Wasser täglich aus Zuckerrüben!

Zahlreiche Lkw bringen seit Anfang September täglich über 12 Millionen Liter Wasser aus Zuckerrüben zur Zuckerfabrik in Uelzen, um die wertvolle Ressource nachhaltig zu nutzen und damit gegen die drohende Wasserkrise in Niedersachsens sandigen Böden anzukämpfen!

In Uelzen, Niedersachsen, laufen die Aktivitäten rund um die Zuckerproduktion auf Hochtouren. Seit Anfang September haben täglich etwa 1.000 Lkw Zuckerrüben an die Zuckerfabrik geliefert, die mit einem enormen Wasseranteil von über 70 Prozent aufwarten. Diese Rüben stammen aus Nordniedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern und sind in diesem Jahr aufgrund der idealen Wetterbedingungen, wie Temperaturen und Niederschlägen, besonders gut gewachsen. In den kommenden fünf Monaten sollen rund drei Millionen Tonnen verarbeitet werden.

Die Zuckerfabrik verarbeitet die Rüben auf eine Art, die die wertvolle Ressource Wasser effizient nutzt. Zu Beginn werden die Rüben gewaschen, anschließend in Wasser erhitzt, um den Zucker herauszulösen. Bei diesem Prozess verdampft das Wasser, und das zurückbleibende Kondensat wird in Teichen gesammelt, die auf dem Werksgelände angelegt sind.

Wasserressourcen gezielt nutzen

Die gesamte Anlage pumpt täglich rund zwölf Millionen Liter Wasser über ein Kanalsystem in nahegelegene Speicherbecken. Diese Mengen sind entscheidend, besonders in Regionen mit sandigen Böden, die Wasser nicht lange speichern können. Georg Sander von Nordzucker eingeräumt, dass der Wert von Wasser hier schon seit den frühen 2000er Jahren bekannt ist. So wurde bereits 2003 ein erstes Speicherbecken eingerichtet, um das Wasser aus den Rüben für Trockenperioden zu konservieren.

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Wie Sander betont, diene das gesammelte Wasser nicht nur der Fabrik, sondern wird auch während der Dürreperioden auf die umliegenden Felder verteilt. Der Landkreis hat somit bereits über 25 Milliarden Liter Grundwasser seit 2003 eingespart, was der Wassermenge entspricht, die Hannover über elf Jahre hinweg würde versorgt werden können. Dies ist besonders bemerkenswert, da die Region eine der am stärksten bewässerten in Norddeutschland ist.

Technologische Unterstützung für die Landwirtschaft

Auch die Hochschule in Suderburg ist an der Entwicklung nachhaltiger Bewässerungsmethoden beteiligt. Ein Institut dort erforscht neue Techniken, um mit modernen Drohnen den Wasserbedarf der Pflanzen präzise zu analysieren. Dies könnte dazu beitragen, die Bewässerung noch genauer zu steuern und Wasser zu sparen, was angesichts des Klimawandels andauernd wichtiger wird. Professor Klaus Röttcher von der Hochschule warnt davor, dass die Verdunstung in der Region durch den Klimawandel zunimmt, was zu einer verstärkten Notwendigkeit zur Bewässerung führt.

Die Bauern in der Umgebung sind indes besorgt, dass die momentanen Herausforderungen im Ernteprozess dazu führen könnten, dass ihre Rüben verderben. Das Aufeinandertreffen von harten, trockenen Böden und technischen Defekten in der Fabrik hat die Erntezeit verzögert und wirft Fragen zur effizienten Verarbeitung in einer zunehmend angespannteren Klima- und Versorgungslandschaft auf. Diese Entwicklungen unterstreichen die Komplexität und die Notwendigkeit eines gut durchdachten Wassermanagements, das in der Region seit Langem Priorität hat.

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Für weitere Informationen zu dieser aufschlussreichen Thematik, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.ndr.de.

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