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In einer eindrucksvollen Aktion haben heute 15 Greenpeace-Aktivist:innen auf der Ostsee vor Rostock gegen die umweltschädlichen russischen Ölexporte mit veralteten Tankern protestiert. Dieser Protest fand genau drei Jahre nach dem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine statt. Während die grünen Umweltschützer:innen mit großen gelben Buchstaben „RISK!” auf die Bordwand des Tankers „Prosperity” malten, drückten sie damit ihre Besorgnis über die Gefahren aus, die solche alten Schiffe für die deutsche Küste und das Ökosystem der Ostsee darstellen, wie oekonews.at berichtete. Der 175 Meter lange Tanker transportiert 40.000 Tonnen Öl und hat mittlerweile ein Durchschnittsalter von 19 Jahren erreicht. Die Aktivisten forderten, gefährliche Tanker durch klare Vorschriften besser zu regulieren, insbesondere da diese oft unzureichend versichert sind und eine Ölkatastrophe die Steuerzahler belasten könnte.
Dringender Handlungsbedarf
Nach Angaben von Greenpeace transportieren weltweit 192 marode Tanker russisches Rohöl, von denen 171 allein in den letzten zwei Jahren durch die deutsche Ostsee gefahren sind. Diese Tanker haben häufig technische Mängel und sind oft nicht ausreichend gegen Ölpesten versichert, was ein enormes Risiko für die gesamte Ostseeküste darstellt, wie greenpeace.de hervorhebt. Eine repräsentative Umfrage ergab, dass 71 Prozent der Befragten den Transport von russischem Öl als bedeutendes Problem ansehen. 87 Prozent sprechen sich für eine Lotsenpflicht aus, um den gefährlichen Schiffsverkehr in diesen stark frequentierten Gewässern sicherer zu gestalten.
Die Zunahme des Tankerverkehrs hat seit Beginn des Krieges im Jahr 2022 dramatisch zugenommen. Trotz Rückgängen im allgemeinen Schiffsverkehr ist die Anzahl der Fahrten von Rohöltankern um 70 Prozent gestiegen. Dabei sind viele dieser Schiffe überaltert und nicht mehr für den Transport von Öl ausgelegt, was das Risiko für Unfälle und Umweltverschmutzung stark erhöht. Greenpeace ruft deshalb zu dringenden Maßnahmen auf, um die Ostsee zu schützen und die entsprechenden gefärdeten Tanker auf EU-Sanktionslisten zu setzen. Ein Handeln der Bundesregierung scheint dringend notwendig, bevor ein Unglück geschieht.
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