Die Hospizarbeit hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Am Klinikum Südstadt in Rostock wurde die wertvolle Unterstützung durch ehrenamtliche Helferinnen und Helfer besonders in den Vordergrund gerückt. Im Rahmen einer Informationsveranstaltung, die am 12. September stattfindet, lädt das Hospiz-Team alle Interessierten dazu ein, mehr über die Möglichkeiten des ehrenamtlichen Engagements zu erfahren. Solche Veranstaltungen sind eine hervorragende Gelegenheit, um sich mit den Herausforderungen und den erfüllenden Momenten in der Hospizarbeit vertraut zu machen.
Das Hospiz in Rostock hat mit seinen umfangreichen Diensten in den letzten 25 Jahren etwa 65.000 Menschen in ihren letzten Lebensphasen begleitet. Diese beeindruckende Zahl zeigt, wie wichtig die Arbeit des Teams ist, das nicht nur medizinische, sondern auch emotionale Unterstützung bietet. „Wir haben in all den Jahren viele bereichernde Erfahrungen gemacht und es ist uns ein Anliegen, diese wertvolle Zeit auch zukünftigen Ehrenamtlichen nahezubringen“, betont Uta Rouse, die Leitung des Hospiz-Teams. Die humanitäre Mission des Hospizes ist von zentraler Bedeutung, da sie den Menschen einen würdevollen Abschied und die Möglichkeit der Begleitung auf ihrem letzten Weg bietet.
Ehrenamtliche Unterstützung gefragt
Welche Aufgaben umfasst die ehrenamtliche Arbeit im Hospiz? Der Infoabend am 12. September wird Licht ins Dunkel bringen und Antworten auf viele Fragen liefern. Interessierte können sich darauf freuen, mehr über die verschiedenen Aufgaben der ehrenamtlichen Hospizbegleitung zu erfahren. In einem sicheren Rahmen haben sie die Gelegenheit, sich auszutauschen und darüber nachzudenken, ob ein Engagement in der Hospizarbeit das Richtige für sie ist.
Im Augenblick sind etwa 40 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer im Einsatz. Sie gehen für mehrere Stunden pro Woche zu Schwerstkranken in deren Zuhause, in Pflegeheime oder im Krankenhaus. Diese Arbeit ist nicht nur zeitintensiv, sondern auch emotional fordernd. Zuvor werden die Ehrenamtlichen in einem speziellen Kurs gründlich auf ihre zukünftigen Aufgaben vorbereitet, damit sie den Betroffenen und ihren Familien die bestmögliche Unterstützung bieten können.
„Helfen bringt Freude, und es ist eine sinnvolle Aufgabe“ beschreibt Uta Rouse die Motivation vieler Ehrenamtlicher. Unterstützungsangebote reicht dabei von bloßer Gesellschaft bis hin zu konkreten Hilfen im Alltag, was eine enorme Entlastung für Familienmitglieder darstellt.
Weitere Informationsveranstaltungen
Wer an diesem Infoabend nicht teilnehmen kann, hat die Möglichkeit, weitere Informationsveranstaltungen zu besuchen. Diese finden am 9. Oktober sowie am 6. November statt und ebenfalls im Hörsaal des Klinikum Südstadt. Alle Termine sind für Interessierte offen und eine vorherige Anmeldung ist nicht nötig. Das Team des Hospizes freut sich darauf, neue Gesichter kennenzulernen und ihnen die wertvolle Arbeit näherzubringen.
Die Hospizarbeit und das ehrenamtliche Engagement hierin sind unverzichtbar, besonders in einer Zeit, wo die Menschen im Umgang mit Sterben und Trauer oft verunsichert sind. Die im Hospiz gesammelten Erfahrungen und das bereitwillige Engagement sind für viele eine Inspiration. Das Klinikum Südstadt zeigt mit seinen regelmäßigen Informationsveranstaltungen, dass es wichtig ist, die Menschen zu informieren und für diese wichtige Arbeit zu sensibilisieren.
Ehrenamt als Chance zur persönlichen Entwicklung
Das Engagement im Hospiz bietet nicht nur die Chance, anderen zu helfen, sondern wirkt sich auch positiv auf die eigene persönliche Entwicklung aus. Viele Ehrenamtliche berichten, dass sie durch die intensive Interaktion mit Menschen in schwierigen Lebenslagen eine neue Perspektive auf das Leben gewinnen konnten. Es ist eine Möglichkeit, Empathie zu entwickeln und ein noch besseres Verständnis für die eigenen Lebensumstände zu erlangen. Die Arbeit im Hospiz kann also nicht nur den Betroffenen, sondern auch den Ehrenamtlichen eine große Bereicherung im Leben darstellen.
Die Bedeutung der Hospizarbeit
Die Hospizarbeit spielt eine entscheidende Rolle in der End-of-Life-Pflege und unterstützt nicht nur die Patienten, sondern auch ihre Familienangehörigen. In Deutschland sind die Hospizbewegung und die palliative Versorgung seit den 1990er Jahren zunehmend in den Fokus gerückt, als die Anerkennung und Wertschätzung für einen würdevollen und schmerzfreien Abschied wuchs. Die hospizliche Betreuung bietet eine umfassende Betreuung, die auf die physischen, emotionalen und spirituellen Bedürfnisse schwerstkranker Menschen eingeht.
Ein wesentlicher Aspekt der Hospizarbeit ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit. Ärzte, Pflegekräfte, Therapeuten und Ehrenamtliche arbeiten Hand in Hand, um die bestmögliche Unterstützung zu gewährleisten. Laut der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin liegt der Schwerpunkt der Hospizversorgung nicht nur auf der symptomatischen Therapie, sondern auch auf der sozialen und psychologischen Unterstützung der Betroffenen und ihrer Angehörigen.
Aktuelle Entwicklungen in der Hospiz- und Palliativversorgung
In den letzten Jahren ist die Hospiz- und Palliativversorgung in Deutschland kontinuierlich gewachsen. Laut dem Bericht des Bundesministeriums für Gesundheit waren zum Stichtag 2020 etwa 1.400 stationäre Hospize und über 400 ambulante Hospizdienste aktiv. Diese Einrichtungen bieten qualitativ hochwertige palliative Versorgung und stellen sicher, dass Patienten in einer würdevollen Umgebung ihre letzte Lebensphase verbringen können.
Die Integration von Ehrenamtlichen ist ein stark wachsender Trend, da viele Menschen ein Interesse daran haben, sich in der Gemeinschaft zu engagieren. Diese Entwicklung wird auch durch verschiedene Initiativen und Förderprogramme des Staates unterstützt, welche die Ausbildung und Integration von ehrenamtlichen Kräften in die Hospizarbeit fördern.
Statistiken zur Hospizversorgung
Eine Umfrage des deutschen Hospiz- und Palliativverbands zeigt, dass etwa 70 % der Befragten die hospizliche Versorgung als sehr wichtig empfinden. Zudem haben über 80 % der Teilnehmer angedeutet, dass sie im Falle einer schweren Erkrankung eine hospizliche Betreuung in Anspruch nehmen würden. Diese Zahlen verdeutlichen das gestiegene Bewusstsein und die Akzeptanz für die Hospizarbeit in der Gesellschaft.
Eine andere Studie des Robert Koch-Instituts ergab, dass die Anzahl der Menschen, die letzendlich in einem Hospiz sterben, in den letzten Jahren gestiegen ist, was ein positives Zeichen für die Entwicklung und das Wachstum dieser Versorgungsform ist.
Die steigenden Zahlen und das wachsende Interesse an der Ehrenamtlichkeit in der Hospizarbeit sind ein Spiegelbild der sich verändernden gesellschaftlichen Werte in ganz Deutschland. Es zeigt sich, dass immer mehr Menschen bereit sind, sich um die Bedürfnisse und das Wohlbefinden der Schwächsten in der Gesellschaft zu kümmern.
– NAG