In Rostock sorgt ein schwerwiegender Datenmissbrauch für Aufregung: Eine ehemalige Mitarbeiterin der Stadtverwaltung steht im Verdacht, über 100 Persönlichkeitsdaten unerlaubt entwendet zu haben. Die Betroffenen umfassen nicht nur Stadtangestellte, sondern auch zahlreiche Richter und Staatsanwälte. Der Hintergrund des skandalösen Vorfalls ist ein Sorgerechtsstreit, in dessen Rahmen die Beschuldigte drohte, sensitive Informationen zu veröffentlichen, falls ihre Anforderungen nicht erfüllt werden, wie Ostsee-Zeitung berichtet.
Der Datenklau ereignete sich über einen längeren Zeitraum und wurde erst im Herbst dieses Jahres entdeckt, nachdem die Verdächtige eine Drohung an das Jugendamt schrieb. Laut Oberstaatsanwalt Harald Nowack besteht der Verdacht, dass die Frau mit Hilfe der Zugangsdaten einer ehemaligen Kollegin Zugriff auf geschützte Meldesysteme erlangte und schließlich mit einem Computer im Rathaus sensible Informationen „abzapfte“. Insbesondere Richter und Staatsanwälte sind von diesem Vorfall betroffen, wobei die Stadtverwaltung alle Betroffenen informierte und um Wachsamkeit bat, wie NDR berichtet.
Ermittlungen und rechtliche Konsequenzen
Die Staatsanwaltschaft hat bereits Ermittlungen eingeleitet, und es ist von mehreren Anzeigen die Rede. Bei einer Hausdurchsuchung konnten weitere Daten sichergestellt werden. Der Umgang mit den Daten ist besonders heikel, da auch die personenbezogenen Daten von Kindern darunter fallen. Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger hat den betroffenen Personen bereits zweimal geschrieben und sich für die Unannehmlichkeiten entschuldigt. Zudem wurde der Verdächtigen ein Hausverbot erteilt, und die Sicherheitsvorkehrungen in der Stadtverwaltung wurden verschärft, um künftigen Vorfällen entgegenzuwirken. Die Stadt bietet auch rechtliche Unterstützung für die betroffenen Beschäftigten an, die sich gegen den Datenmissbrauch zur Wehr setzen möchten.
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