Die Mieter in Rostock stehen vor einer drastischen Erhöhung ihrer Fernwärmekosten. Ab dem nächsten Jahr müssen sie mit einem Anstieg von etwa 80 Prozent rechnen. Dies bedeutet für eine 70-Quadratmeter-Wohnung der WIRO zusätzliche Kosten von rund 360 Euro pro Jahr. Die Stadtwerke Rostock begründen diese Erhöhung mit stark gestiegenen Einkaufspreisen für Energie, die unter anderem durch den Ukraine-Krieg beeinflusst wurden. Bislang hatten bestehende Verträge der Wohnungsgenossenschaften einen schnelleren Preisanstieg verhindert, wie NDR berichtet.
Massive Preiserhöhungen im Vergleich
Der Verband der Norddeutschen Wohnungsunternehmen (VNW) hebt hervor, dass in Mecklenburg-Vorpommern die Mieterinnen und Mieter die Hauptlast der Kostensteigerungen im Zuge des Fernwärme-Ausbaus tragen müssen. Laut VNW zeigen Daten von sechs der neun Wohnungsunternehmen in Rostock geplante Preiserhöhungen von 56 bis 86 Prozent im Vergleich zu 2022. Für eine Beispielwohnung bedeutet dies Mehrkosten von bis zu 434 Euro im nächsten Jahr. VNW-Direktor Andreas Breitner kritisierte, dass Mieter und Vermieter zunehmend abhängig von den Preisanpassungen der Energieunternehmen sind, was angesichts eines bestehenden Anschlusszwangs problematisch sei, wie Nordkurier berichtet.
Die Klimaziele zwingen zur Umstellung auf klimaneutrale Wärmeproduktion. Während Fernwärme als Schlüssel zur Energiewende gilt, stehen viele Bewohner vor der Frage, zu welchen Kosten diese Wärme erzeugt wird. Aktuell basieren mehr als 80 Prozent der Rostocker Fernwärme auf fossilen Brennstoffen, was sowohl hohe CO2-Abgaben für die Mieter als auch für die Wohnungsunternehmen zur Folge hat. Der VNW verweist darauf, dass es an planerischen und ingenieurtechnischen Kapazitäten fehlt, um den Ausbau der Fernwärme im Sinne der Dekarbonisierung zu beschleunigen.
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