In Mecklenburg-Vorpommern gibt es bedeutende Entwicklungen im Bereich der Luftrettung. Der bislang unterversorgte Nordwestmecklenburg soll einen zusätzlichen Rettungshubschrauber erhalten. Dies könnte entscheidend für die schnelle medizinische Hilfe in dieser Region sein, die gegenwärtig durch die Abhängigkeit von Luftrettung aus anderen Bundesländern beeinträchtigt wird.
Der geplante vierte Hubschrauber wird wahrscheinlich in der Diskussion um den besten Standort zum Einsatz kommen. Der Landrat von Nordwestmecklenburg, Tino Schomann (CDU), plädiert für eine Stationierung in Herren Steinfeld. Seiner Meinung nach ist dies der einzige Ort, von dem aus die Bevölkerungszentren innerhalb der gesetzlich vorgeschriebenen maximalen Hilfsfrist von 15 Minuten erreicht werden können.
Der aktuelle Stand der Luftrettung
Momentan sind drei Rettungshubschrauber in Mecklenburg-Vorpommern stationiert. In Neustrelitz befindet sich der „Christoph 48“ des ADAC, der „Christoph 34“ der Bundespolizei fliegt von Güstrow und „Christoph 47“ der DRF-Luftrettung startet aus Greifswald. Diese Hubschrauber befördern Notärzte zu Patienten oder transportieren Verletzte in Kliniken, was jedoch länger dauert, da die nächclosesten Rettungsflugzeuge oft weit entfernt sind.
Die Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) unterstreicht, dass die Sicherstellung der Luftrettung für die Region essenziell sei. In Vorfeld dieser Initiativen stellte sie fest: „Eine optimale Behandlung setzt einen schnellstmöglichen Transport in das nächstgelegene geeignete Krankenhaus voraus“. Dies wird durch die geplante Krankenhausreform von Karl Lauterbach zusätzlich zu einem dringlichen Thema, da viele kleine Einrichtungen in ländlichen Regionen schließen müssen.
Erst kürzlich kam es zu einer engen Umfrage über den idealen Standort des neuen Rettungshubschraubers. Während die Landkreise Ludwigslust-Parchim und das Land einen Platz nahe Pampow nahe Schwerin unterstützen, sehen Schomann und seine Anhänger Herren Steinfeld als die beste Option.
Streit um den Standort
Die Konfrontation bezüglich des Standorts des neuen Helikopters hat mittlerweile auch den Landtag in Schwerin erreicht. Ein Eurocopter H145 soll beschafft werden, der auch für Intensivtransporte eingesetzt werden kann. Die Betriebskosten werden von den Krankenkassen getragen. Dabei wird jedoch ein neues Gebäude für die Luftrettungsstation erforderlich, da die Kliniken in der Region keinen Platz bieten.
Die Argumentation Schomanns ist klar: „Nur von Herren Steinfeld aus erreichen wir in der vorgeschriebenen Zeit die Menschen an der Küste.“ Der Landrat selbst drängt auf eine schnelle Entscheidung, insbesondere, weil in den Sommermonaten viele Touristen an der Küste im Urlaub sind.
Andere Stimmen im Landtag kritisieren die Entscheidung für Pampow als ungeeignet. „Was auch immer das Land zu diesem Standort bewogen hat: Die Sicherheit der Menschen hat offenbar keine Rolle gespielt“, sagt die CDU-Gesundheitspolitikerin Katy Hoffmeister.
Die Diskussion um den Hubschrauber ist mehr als nur eine lokale Debatte; sie hat auch Auswirkungen auf die zukünftige medizinische Versorgung in der Region. Die Entscheidungen, die in den kommenden Wochen getroffen werden, könnten entscheidenden Einfluss darauf haben, wie schnell die medizinische Hilfe bereitgestellt werden kann, wenn das nächste dringende Anliegen auftritt.
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