Verbraucherzentralen und der Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen haben in Mecklenburg-Vorpommern eine umfassende Überprüfung der Fernwärmepreise gefordert. Ein zentraler Kritikpunkt ist, dass Haushalte, im Gegensatz zu Strom- und Gaskunden, nicht zu anderen Anbietern wechseln können, da sie in der Regel an die örtlichen Stadtwerke gebunden sind. Dies führt zu einem deutlichen Nachteil für die Verbraucher, da sie Preiserhöhungen oft nicht entkommen können.
Im Jahr 2023 mussten viele Fernwärmekunden Preiserhöhungen von über 30 Prozent hinnehmen. Diese drastischen Anstiege haben dazu geführt, dass die Verbraucherzentralen massive Beschwerden von Kunden erhalten haben, die über einseitige Preisanpassungen berichten. Die Stadtwerke nutzen offenbar ihre monopolartige Stellung aus, sodass die Möglichkeit eines Anbieterwechsels nicht besteht. Verbraucher sind somit einem erheblichem Preisrisiko ausgesetzt und müssen bis zu 80 Prozent mehr für Fernwärme in Rostock zahlen, wie von ndr.de berichtet wurde.
Forderungen nach Transparenz und Kontrolle
In Güstrow hat der Grundpreis für Fernwärme seit 2022 um etwa 70 Prozent zugenommen, während sich der Arbeitspreis mehr als verdoppelt hat. In Neubrandenburg sind die Preise seit 2021 um mehr als das Dreifache gestiegen – von 8,03 auf 27,64 Cent pro kWh. Die Verbraucherzentralen kritisieren die Intransparenz der Stadtwerke und fordern bessere Schutzmaßnahmen für Mieter vor überzogenen Preisen.
Der aktuelle Preis für Fernwärme in Rostock liegt bei 18 Cent pro kWh, was einem Anstieg von 31 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Für 2025 wird jedoch eine Senkung auf etwa 15 Cent pro kWh prognostiziert. Trotz dieser Vorhersagen bleibt die Sorge über unklare Preisänderungen und die Notwendigkeit, Fernwärmepreise zu regulieren, bestehen.
Zusätzlich wird gefordert, dass bundesweite einheitliche Veröffentlichungspflichten für Preisanpassungen eingeführt werden. Vor dem Hintergrund der monopolistischen Struktur des Fernwärmemarktes ist ein juristisches Vorgehen gegen unrechtmäßige Preiserhöhungen von Verbraucherschutzorganisationen wie dem vzbv zu beobachten. Aktuell bleibt den Verbrauchern jedoch bis zur Klärung der rechtlichen Situation kaum Handlungsspielraum, wie verbraucherzentrale-mv.eu berichtet.
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