In Mecklenburg-Vorpommern sieht’s mau aus! Wo ist die Post, wenn man sie braucht? Während die Wege zum Arzt oft endlos erscheinen, gibt es auch beim Postnetz große Lücken. Die Deutsche Post kann ihre Pflicht, ein dichtes Netzwerk von Filialen aufrechtzuerhalten, nicht vollumfänglich erfüllen. Ein alarmierender Blick auf die Zahlen zeigt: Neun Standorte im Nordosten sind aktuell ohne Postfiliale! Die betroffenen Orte sind unter anderem die Ostseebäder Heringsdorf und Nienhagen, Pinnow bei Schwerin sowie der Stadtteil Krebsförden in Schwerin.
Das Problem zeigt sich mehr als deutlich: Im Juli warteten insgesamt 141 Pflichtstandorte bundesweit auf eine Besetzung. Und das sind 16 mehr als nur fünf Monate zuvor! Die Situation stellt sich als Problem dar, vor allem in ländlichen Regionen, wo die Dörfer oft weit von der nächsten Poststelle entfernt sind.
Dringender Handlungsbedarf!
Eine gesetzliche Regelung besagt, dass Gemeinden mit über 2.000 Einwohnern mindestens eine Postfiliale benötigen. In größeren Städten darf die Entfernung zur nächsten Filiale in Wohngebieten nicht mehr als zwei Kilometer betragen. Trotz der bundesweit über 13.000 Postfilialen, die oft in Kiosken oder bei Einzelhändlern untergebracht sind, stoßen die Zusteller auf große Schwierigkeiten, diese Vorgaben einzuhalten. Während die Deutsche Post über ein staatliches Minimum von 12.000 Filialen hinaus ist, gibt es in vielen ländlichen und stadtrandlichen Gegenden massive Defizite.
So war der Rückgang der unbesetzten Pflichtstandorte zwischen Januar (174) und Oktober (73) zwar ermutigend, jedoch bleibt die Frage: Wo bleibt die Post? Die Antwort muss die Post selbst finden. Ein Sprecher der Deutschen Post erklärte, dass die Herausforderungen vor allem im ländlichen Raum liegen, wo Geschäfte schließen und es keine neuen Partner gibt. Es sei nicht ungewöhnlich, dass die Zahl der leeren Standorte ansteigt.
Die Zukunft der Post: mehr Automaten!
Doch es gibt Lichtblicke! Ab dem kommenden Jahr sollen neue Regelungen im Postgesetz greifen. Diese Maßnahmen ermöglichen es, auch unbeaufsichtigte Poststationen zu nutzen, um den Pflichtanforderungen gerecht zu werden. Bisher war das nicht möglich. An diesen Stationen können Kunden rund um die Uhr Briefmarken kaufen, Pakete aufgeben und sich sogar per Videoberatung unterstützen lassen. Von den 141 unbesetzten Standorten, die im Juli gezählt wurden, waren immerhin 27 bereits mit Automaten ausgestattet.
Die Deutsche Post беkräftigt ihren Willen zur Verbesserung: Im Dialog mit den Bürgermeistern soll an der Präsenz in all ihren Pflichtstandorten gearbeitet werden. Werden die neuen Automaten und Poststationen die Lösung für die Probleme sein? Nur die Zukunft kann das zeigen!
– NAG