Das Stadtgeschichtliche Museum Wismar hat kürzlich ein bemerkenswertes Kunstwerk erhalten: einen mehr als 100 Jahre alten Paravent, der die Besucher nicht nur mit seiner Geschichte, sondern auch mit seiner künstlerischen Gestaltung fasziniert. Am Donnerstag wurde dieses einzigartige Stück übergeben, das die Wismarer Hafensicht sowie historische Stadtansichten und die ikonischen Schwedenköpfe zeigt, die als Wahrzeichen der Hansestadt gelten.
Der Paravent ist nicht einfach nur ein dekoratives Element, sondern ein Stück Geschichte, das mit der Rückgabe der Stadt Wismar von Schweden an Mecklenburg im Jahr 1903 in Verbindung steht. Dies war die Zeit, in der die Stadt eine einhundertjährige Leasingvereinbarung über mehr als eine Million Taler abgeschlossen hatte. Historiker vermuten, dass der Paravent ursprünglich zur Feier dieses bedeutenden Anlasses geschaffen wurde, um ihn dem Großherzog von Mecklenburg-Schwerin zu präsentieren.
Die Geschichte des Paravents
Mit seinen sechs kunstvoll verzierten Leinwänden erzählt der Paravent nicht nur von der Hafenansicht Wismars, sondern auch von der tiefen Verbindung zwischen der Stadt und den Schwedenköpfen. Diese Köpfe, die oft mit der Geschichte Wismars in Verbindung gebracht werden, markieren einen wichtigen Teil der kulturellen Identität der Region. Der Paravent öffnet somit neue Perspektiven auf die Vergangenheit der Wismarer Bürger und deren Beziehung zu diesen symbolischen Figuren.
Finanziert wurde der Erwerb des Paravents durch die „Fielmann Group Museumförderung“, was auch zeigt, wie wichtig die Unterstützung privater Sponsoren für die kulturelle Entwicklung und Bewahrung historischer Schätze ist. Diese Unterstützung ermöglicht es Museen, wertvolle Stücke zu erwerben, die die Geschichte und Kultur der Region lebendig halten.
Die Bedeutung dieses Kunstwerks für das Stadtmuseum geht weit über seine historische Herkunft hinaus. Durch den Paravent können Besucher nicht nur die künstlerischen Details schätzen, sondern sich auch mit der Geschichte der Stadt Wismar und ihrer kulturellen Verbindungen auseinandersetzen. Historiker hoffen, dass dieses Stück dazu beiträgt, ein tieferes Verständnis für die Identität der Stadt und der Wismarer Bürger zu fördern.
Die Übergabe des Paravents wurde von lokalen Medien und Kulturinteressierten aufmerksam verfolgt und stellt einen wichtigen Moment in der Geschichte des Museums dar. Sie zeigt, wie die Vergangenheit lebendig gehalten werden kann und wie wichtig es ist, die Geschichten, die sich hinter solchen Kunstwerken verbergen, zu bewahren und zu erzählen.
Wismar, die Hansestadt mit ihrem Reichtum an Geschichte und Kultur, hat erneut bewiesen, dass sie stolz auf ihre Traditionen ist und sie aktiv fördert. Der neueste Zugang zur Sammlung des Stadtgeschichtlichen Museums ist nicht nur ein Kunstwerk, sondern ein Schlüssel zu den vielen Geschichten und Identitäten, die Wismar geprägt haben.
– NAG