Die spektakuläre Rückkehr eines Windkraftmotors zur ursprünglichen Aufstellungsstelle beim Kreisagrarmuseum Nordwestmecklenburg sorgt für große Freude. Am 3. Mai 2023 wurde der obere Teil des Motors, der erstaunliche 1100 Kilogramm wiegt, für umfassende Sanierungsarbeiten abmontiert. Inspiriert von der Entstehungsgeschichte des Windkraftmotors, der 1920 in Dresden gebaut wurde, blickt die Museumsgemeinde nun voller Stolz auf das Resultat harter Arbeit zurück.
Die Erneuerungsarbeiten wurden von zwei Jahrgängen von Freiwilligen der Jugendbauhütte Wismar durchgeführt, einem Programm der Internationalen Jugendgemeinschaftsdienste, mit Unterstützung von zwei Fachfirmen. Hannah Kreuer, eine der engagierten Freiwilligen, erklärt, dass die ersten Schritte bereits von ihren Vorgängern eingeleitet wurden, die die Rostentfernung in Angriff genommen hatten. Doch die Freiwilligen standen vor einer großen Herausforderung: „Wir mussten jedes Blatt der Flügel einzeln entrosten, streichen und wieder zusammenbauen“, so Hanna Paul, eine andere Beteiligte. Diese akribische Arbeit war alles andere als einfach und erforderte viel Geduld und Hingabe. Derart detailverliebte Aufgaben können leicht zu einem Marathon der Frustration werden, eine Erfahrung, die alle Beteiligten am eigenen Leib spürten.
Mit gemeinschaftlichem Eifer zur Fertigstellung
Lange Stunden und Wochen voller Arbeit führten dazu, dass die letzten Handgriffe vor der finalen Wiederaufstellung noch rechtzeitig abgeschlossen werden konnten. Am vorletzten Tag ihres Freiwilligenjahres beobachteten die fünf engagierten Freiwilligen, wie der zwölf Meter hohe Windkraftmotor an seinem neuen Platz installiert wurde – mit einem frischen Anstrich und einer neuen Plattform aus robustem Douglasienholz. „Ich bin froh, dass dieser Jahrgang das noch zu Ende bringen konnte“, äußert sich Fachanleiter Dirk Einbeck begeistert über den erfolgreichen Abschluss des Projekts.
Der Windkraftmotor, der einst in den Feuchtwiesen bei Redentin eingesetzt wurde, diente dazu, Wasser aus Gräben zu pumpen und die landwirtschaftlich nutzbare Fläche zu bewirtschaften. Museumleiter Björn Berg hebt die Bedeutung der Anlage hervor: „Im Jahr 1990 wurde sie vor der Verschrottung gerettet und im Kreisagrarmuseum wieder aufgebaut.“ Ein Stück Geschichte, das sich mit modernem Engagement verknüpft und die gemeinsame Anstrengung der Freiwilligen abbildet.
Die beeindruckende Leistung des Krans LTM 1050, der in der Lage ist, bis zu 50 Tonnen zu heben, unterstreicht die technische Herausforderung, die sich den Freiwilligen und Fachleuten bot. Um die schweren Teile des Windkraftmotors präzise zu positionieren, wurde jede Komponente einzeln vom Kran gehoben – eine Methode, die sowohl clever als auch notwendig war, um reibungslos arbeiten zu können.
Das Projekt bildet nicht nur den Abschluss für die Freiwilligen Maja Zinserling, Malte Burghoff, Arne Hinske, Hanna Paul und Hannah Kreuer, sondern ist auch ein gelungenes Beispiel für das Engagement junger Menschen in ihrer Gemeinschaft. Björn Berg hat bereits Ideen für zukünftige Projekte, darunter der Bau eines Schlittens für direkte Holztransporte zum Sägewerk sowie die Schaffung eines Nachbaus eines historischen DDR-Stands, um alte Stalleinrichtungen auszustellen. So bleibt die Tradition der Erhaltung von Geschichte und Kultur im Kreisagrarmuseum lebendig und inspirierend.
– NAG