Im kleinen Dorf Plüschow, bekannt für sein historisches Künstlerschloss, steht eine bedeutende Veränderung bevor. Geplant ist die Eröffnung eines neuen Museums für den Künstler Alfred Ehrhardt, das voraussichtlich Ende 2026 eingeweiht werden soll. Dieses neue Gebäude wird mehr als nur ein Kunstmuseum sein; es wird ein Ort der Begegnung für Einheimische, Urlauber und Ausflügler mit einem Café, einem offenen Garten und moderner Architektur.
Der Sohn des 1984 verstorbenen Künstlers hat das Projekt initiiert, wobei große Wert auf die Gemeinschaftsmeinung gelegt wird. Bei einer neuen Präsentation der Pläne waren rund 40 Einwohner der zur Gemeinde Upahl gehörenden Region anwesend. Viele Ideen aus einem vorherigen Treffen im Februar flossen in das überarbeitete Konzept ein. Der Architekt Francis Kéré hat zahlreiche Vorschläge berücksichtigt, sodass fast 20 Anregungen in die Planungen integriert wurden.
Einblicke in die Pläne und Anregungen der Bürger
„Mir gefällt die Form des Gebäudes und ich finde es gut, wie unsere Anregungen aufgenommen wurden“, äußerte sich Brigitte Böckmann aus Upahl, die auch bei der ersten Präsentation dabei war. Die Planer haben einige Anpassungen vorgenommen, darunter eine Verringerung der vorgesehenen Parkplätze und das Entfernen von Flächen aus dem Baugebiet, um den Anwohnern entgegenzukommen. Brigitte erklärte weiter, dass sie sich darauf freue, gemeinsam mit Gästen im Café zu sitzen und im Garten spazieren zu gehen, vor allem aufgrund des künftigen Daches, das für sie besonders interessant ist.
Ein Bauantrag soll noch in diesem Jahr gestellt werden, und die Bauarbeiten könnten 2025 beginnen, was eine fristgerechte Eröffnung des Museums bis Ende 2026 ermöglichen könnte, so Antony Gross, der das Projekt für die Familie Ehrhardt leitet. „Francis Kéré hat einen außergewöhnlichen Entwurf gemacht“, betonte er. Der Architekt, der 2022 den berühmten Pritzker-Preis erhielt, bringt frischen Wind in die regionale Architektur.
Moderne Architektur im historischen Kontext
Der Entwurf von Kéré sieht ein Gebäude vor, das an das früher stehende Stallgebäude erinnert. „Der Denkmalschutz hätte eine andere Gestaltung nicht erlaubt“, erklärte Gross während der Informationsveranstaltung. Das zukünftige Museum wird ein begrüntes Flachdach haben, über dem ein offener Giebel errichtet werden soll, was besondere architektonische Akzente setzt. Es wird darauf hingewiesen, dass es auf das Flachdach durchregnen wird, wodurch eine besondere Atmosphäre entsteht.
Ein weiterer einzigartiger Aspekt des Entwurfs ist der Dachgarten sowie die weitläufigen Fenster, die einen Blick ins Grüne ermöglichen. Kéré setzt vor allem auf natürliche Materialien wie Lehm und Holz für den Innenausbau, um eine harmonische Verbindung zur Natur herzustellen.
„Das wird ein Mehrwert für die ganze Region und eine Attraktion für die Gemeinde“, fügte Bürgermeister Steve Springer hinzu. Er kündigte auch an, dass im Rahmen der Dorferneuerung weitere Verbesserungen in Plüschow geplant sind, einschließlich der Anbindung des Bahnhofs an das Schlossgelände.
Ein Highlight des Projekts sind ebenfalls zwei Zisternen, die zur Löschwasserversorgung dienen sollen und somit die Sicherheit rund um das gesamte Schlossgelände verbessern. Martin Kopp, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft NWM, betonte die wachsende Nachfrage nach kulturellen und Freizeitangeboten für die jüngere Generation in der Region und lehnt sich an das neue Museum an.
Die kommenden Monate versprechen spannende Entwicklungen, da die Einwohner die Fortschritte gespannt verfolgen und ihren Input in die Baupläne weiterhin einbringen können. Weitere Informationen zu diesem Thema finden sich auf www.ostsee-zeitung.de.