In Gadebusch, im Landkreis Nordwestmecklenburg, fand erneut das traditionelle Kreiserntedankfest statt. Die Teilnehmer, gekleidet in bunten Trachten, verwöhnten die kleinen Besucher mit Süßigkeiten, während einige ältere Gäste mit kleinen Schnäpsen etwas für ihren Gaumen geboten bekamen. Bei sonnigem Wetter und Temperaturen um die 20 Grad war die Stimmung während des Umzugs von der Feuerwehr bis zur Kleinsportanlage ausgelassen und heiter.
Besonders hervorzuheben ist, dass das diesjährige Fest nicht nur der Ernte gewidmet war, sondern auch als Generalprobe für die geplante 800-Jahr-Feier Gadebuschs im nächsten Jahr diente. Karsten Trunk, Präsident des Bauernverbandes Mecklenburg-Vorpommern, zeigte sich begeistert über das Event: „Wenn ich das sehe, freue ich mich auf das nächste große Fest hier in Gadebusch.“
Die Herausforderungen der Technik
Der Umzug bot nicht nur festliche Stimmung, sondern stellte auch die beteiligten Landwirte vor technische Herausforderungen. Ein Traktor, der zur Beförderung der selbst gebundenen Erntekrone eingesetzt werden sollte, hatte auf dem Markt seinen Geist aufgegeben. Frank Zimmermann, der Fahrer, erklärte: „Ich musste für den Anhänger mit der Erntekrone schnell Ersatz beschaffen.“ Glücklicherweise sprang der nächste Traktor schnell ein und die Feierlichkeiten konnten fortgesetzt werden. „Das ist schon ärgerlich, aber nicht zu ändern bei der alten Technik“, fügte er hinzu.
Während andere für die Party arbeiteten, musste der 24-jährige Dominik Fitzl, der kurzzeitig am Umzug teilnehmen konnte, direkt danach wieder auf das Feld zum Drillen. „Es geht direkt hier vom Markt auf den Acker“, sagte der Mitarbeiter der Gadebuscher Agrar-AG. Solche Details verdeutlichen, wie eng Feierlichkeiten und Landwirtschaft oft miteinander verknüpft sind.
Bei dem Fest konnte auch die alte Drehleiter von Niklas Geuting beeindrucken, die eine Herausforderung gegen die moderne Feuerwehrfahrzeuge darstellte. Die 1983 gebaute Drehleiter gewann problemlos einen Wettkampf im Ausfahren der Leiter. „Das ist ganz einfach. Aber wir haben beim Ausfahren der Leiter auch nicht so viel Technik zu beachten wie die heutige Drehleiter“, erklärte Geuting, der die alte Technik aus Leidenschaft gesammelt hat. Er hatte die Drehleiter im vergangenen Jahr aus Wernigerode geholt und wieder instand gesetzt.
Politische und gesellschaftliche Einblicke
Nach beeindruckenden Demonstrationen und Vorführungen auf dem Marktplatz gesellten sich die Gäste zur Kleinsportanlage, wo die politischen Vertreter des Kreises zusammenkamen. Landrat Tino Schomann (CDU), Gadebuschs Bürgermeister Arne Schlien (CDU) sowie Karsten Trunk und Daniel Bohl, Vorsitzender des Kreisbauernverbandes, würdigten die Leistungen der Landwirte und dankten für die gelungene Veranstaltung. Diese Art von Festen sind nicht nur eine Gelegenheit, die Ernte zu feiern, sondern spielen auch eine wesentliche Rolle bei der Vernetzung von Gemeinschaften und der Förderung regionaler Identität.
Solche Ereignisse wie das Kreiserntedankfest sind von größter Bedeutung für die Dorfgemeinschaft und haben demnach eine symbolische Bedeutung, die weit über das Feiern der Ernte hinausgeht. Es ist ein Moment des Zusammenkommens, des Feierns und des Austauschs innerhalb der Gemeinde, während die Herausforderungen und Freuden des ländlichen Lebens lebendig gehalten werden.
Für weitere Informationen zu den Aktivitäten und Festlichkeiten in Gadebusch, finden sich detaillierte Berichte auf www.nordkurier.de.
