In Friedrichshagen hat die Begegnung der Natur mit einem 120 Jahre alten Birnbaum eine beeindruckende Wendung genommen. Joachim Schünemann, der die Streuobstwiese betreut, hat eine Wildrose entdeckt, die sich an den Stamm des Baumes geklammert hat und jetzt eine beachtliche Höhe von etwa elf Metern erreicht hat. "Ich muss ganz schön weit nach oben schauen, um das Ende der Wildrose zu sehen", berichtet er.
Diese bemerkenswerte Entwicklung zeigt, wie Pflanzen in ihrer Umgebung gedeihen können, wenn man ihnen die Freiheit lässt. In Schünemanns Fall geschah dies vor 15 Jahren, als er bemerkte, dass sich die Hundsrose am Birnbaum niederließ. Er ließ die Natur ihren Lauf nehmen, und das Resultat ist eine Wildrose, die den Baum als Rankhilfe nutzt und auf unübertreffliche Weise gewachsen ist.
Ein ungewöhnliches Wachstum
Das beeindruckende Wachstum bringt nicht nur Staunen, sondern auch Rekordverdacht mit sich. Joachim Schünemann hat herausgefunden, dass Hagebutten normalerweise in Höhen von zwei bis drei Metern wachsen. In extremeren Fällen können sie maximal fünf Meter hoch sein. Doch die Hagebutten, die von der Wildrose produziert werden, hängen nun in einer atemberaubenden Höhe von etwa neun Metern. "Das könnte tatsächlich rekordverdächtig sein", so der stolze Birnbesitzer.
Schünemann hat seine Messungen sehr genau durchgeführt. An einer Leiter befestigte er ein Bandmaß, damit er die Höhe präzise bestimmen konnte. "Ja, da ist noch einiges nach oben", erklärt er mit einem Lächeln und zeigt auf das weiße Tuch, das seine Messlatte darstellt.
Die Blüte der Wildrose erfreut Schünemann im Frühjahr. Im Herbst tritt dann der Kontrast mit dem Blick auf die leuchtenden Hagebutten in den Vordergrund. "Im Morgen- oder Abendsonnenschein schimmern sie hoch oben in der Baumkrone", beschreibt er begeistert. Der alte Birnbaum selbst hat einen Stammumfang von 3,20 Metern und bildet zusammen mit der Wildrose ein beeindruckendes Farbenspiel in der Natur.
Diese harmonische Symbiose zwischen Baum und Pflanze zeigt, wie wichtig die Pflege und das Verständnis der Natur sind. Menschen wie Joachim Schünemann tragen dazu bei, dass solche außergewöhnlichen Choreographien zwischen Flora und Fauna bestehen bleiben. "Es ist ein ganz besonderes Gefühl, diesen Anblick jeden Tag genießen zu dürfen", sagt er.Quelle: Dirk Hoffmann
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