Neubrandenburg

So fassen Neubrandenburger Kleingärtner die durchwachsene Ernte zusammen

Die Kleingärtner in Neubrandenburg blicken auf ein durchwachsenes Erntejahr zurück, da Frost und Schneckenplage vielen Gärten zu schaffen machten, während die Gemeinschaft und die Freude an der Gartenarbeit trotz der ungleichen Erträge im Fokus stehen.

Die Kleingärtner in Neubrandenburg erleben in dieser Saison gemischte Gefühle. Während einige von ihnen über mickrige Ernten klagen, berichten andere von einer Fülle an frischen Früchten und Gemüse. Jürgen Wittwer, ein Rentner aus der Oststadt von Neubrandenburg, gehört zu den unzufriedenen Gärtnern. Er kann sich in diesem Jahr kaum an seinen Erträgen erfreuen. „Die Kirschen waren nur eine Handvoll dran, letztes Jahr hing der Baum noch voll“, erzählt er, während er auf seinen Garten schaut, den er seit Jahrzehnten mit viel Hingabe pflegt.

Wittwer verbringt praktisch jeden Tag im Kleingarten am Küssower Grund, einer beliebten Anlage am östlichen Stadtrand der Stadt. Seine Parzelle gehört ihm seit den Zeiten der DDR, als er als Chef-Monteur bei der Nahrungs- und Genussmittel-Maschinenbau arbeitete. „Es ist eine schöne Erholung. Ich mag die Gemeinschaft, auch wenn wir zu DDR-Zeiten mehr zusammensaßen und der Zusammenhalt größer war“, sagt Wittwer mit einem Hauch von Melancholie. Der Garten ist für ihn nicht nur ein Ort der Erholung, sondern auch ein Raum für soziale Kontakte, auch wenn diese in den letzten Jahren etwas abgenommen haben.

Vielfältige Ernten und persönliche Glücksmomente

Diese unterschiedlichen Erfahrungen spiegeln sich in den Berichten der Gärtner in Mecklenburg-Vorpommern wider. Offenbar war 2023 ein durchwachsenes Erntejahr. Viele berichten von einer Schneckenplage, die ihren Pflanzen stark zugesetzt hat. Marion Kreula, eine weitere Gärtnerin im Verein, erwähnt ebenfalls eine „nicht so dolle Ernte“, doch für sie steht insbesondere das Gemeinschaftsgefühl im Mittelpunkt. Sie hilft gerade ihren Nachbarn, deren Pflanzen zu gießen, während diese im Urlaub sind, und kümmert sich um deren Hund. „Wir helfen einander. Wir fühlen uns hier sehr wohl und haben schon viele Leute kennengelernt“, erzählt sie.

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Für Marion wird der Kleingarten im Sommer zum zweiten Zuhause. Von Juni bis September ist sie hier regelmäßig anzutreffen, schläft sogar teilweise in ihrer Gartenlauben. „Man ist hier endlich mal raus aus dem Alltag“, strahlt sie und vermittelt damit das Gefühl, dass die Zeit im Garten mehr ist als nur eine Möglichkeit, Obst und Gemüse zu ernten. Es geht um Freundschaft, Hilfe und das gemeinsame Erleben der Natur, auch in schwierigen Zeiten.

In Neubrandenburg zeigen die Ernten der Kleingärtner, dass der Garten nicht nur ein Ort des Anbaus, sondern auch ein Ort des sozialen Miteinanders ist. Trotz der Herausforderungen, die das Wetter und andere Figuren des Gartens wie die Schnecken mit sich bringen, bleibt die Lebensfreude der Gartenliebhaber ungebrochen. Der Fokus liegt nicht ausschließlich auf der Quantität der Ernte, sondern vielmehr darauf, Zeit in der Natur zu verbringen und die Gemeinschaft zu stärken.

– NAG

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