Ein Seriendieb, der in Neubrandenburg Frauen im hohen Alter um ihre Wertgegenstände brachte, zeigt sich unzufrieden mit seiner verhängten Haftstrafe. Der 38-jährige Tunesier hat nun Rechtsmittel eingelegt, um gegen das Urteil zu kämpfen, das letzte Woche gefällt wurde. Dies bedeutet, dass der Fall in einigen Monaten erneut vor der Berufungskammer verhandelt wird.
Eine schockierende Tatenserie
In insgesamt 23 Fällen wurde der Mann des gewerbsmäßigen Diebstahls und Computerbetrugs schuldig gesprochen. Besonders empörend: Acht der von ihm bestohlenen Frauen nutzten Rollatoren. Die Richterin betonte während der Verhandlung, dass derartige Angriffe das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung erheblich beeinträchtigen. Der Tunesier, der wegen Geldnot handelte, hatte seine Opfer meist in Supermärkten ablenken können. So stahl er Handtaschen und Beuteln Geld, Handys und sogar EC-Karten, die er sofort für Abhebungen verwendete - ein Gesamtbetrag von rund 4000 Euro.
Seine kriminelle Energie sorgte für einen massiven Aufschrei in der Gesellschaft. Am 10. Februar 2024 wurden allein an einem Tag vier Frauen Opfer seines Diebestricks. Mit einer bereits angeordneten Haftstrafe für einen früheren bewaffneten Diebstahl war es der zweite große Fall für den Tunesier, dessen Bewährung nun widerrufen wurde. Vor seiner kriminellen Karriere hatte er als Sicherheitsmitarbeiter und Rettungsschwimmer in Tunesien gearbeitet, bevor er über mehrere Länder nach Deutschland gelangte. Nun droht ihm die Abschiebung.
Nach seinen Festnahmen konnte die Polizei ihn dank zahlreicher Zeugen und Überwachungskameraaufnahmen überführen. Bei der Durchsuchung seines Zimmers fanden die Beamten Zigaretten und Speicherkarten. Die gestohlenen Handys bot er bereits zum Verkauf an. Ein weiterer eindrucksvoller Fall, der die Diskussion über die Sicherheit im Alltag anheizt.
Details zur Meldung