Der Abschied von Klaus-Peter Nowack markiert nicht nur das Ende einer Ära im deutschen Leistungssport, sondern auch den Beginn einer neuen Phase für das Olympische und Paralympische Trainingszentrum in Kienbaum. Der 67-Jährige hat 25 Jahre lang als Leiter dieses bedeutenden Sportzentrums gewirkt und hat sich dazu entschieden, seinen Ruhestand mit einer Auszeit vom Sport zu beginnen.
Die Herausforderungen der Coronazeit
Das Team in Kienbaum, bestehend aus rund 60 festangestellten Mitarbeitern, hat während der schwierigen Coronazeit bemerkenswerte Leistungen gezeigt. Nowack betont stolz, dass trotz der finanziellen Schwierigkeiten, die durch den Rückgang der Einnahmen verursacht wurden, es gelungen ist, keine Mitarbeiter entlassen zu müssen. Die Unterstützung des Bundes, die 50 Prozent der Finanzierung ausmacht, war entscheidend für den Betrieb des Zentrums.
Kienbaum: Ein Ort der Erfolgsgeschichte
Klaus-Peter Nowack erinnert sich gerne an die Erfolge des Zentrums, das seit den Zeiten der DDR als Mekka des Leistungssports gilt. In den letzten Jahren wurden 85 Millionen Euro in die Modernisierung des Zentrums investiert, was Kienbaum zu einer der modernsten Sporteinrichtungen nicht nur in Deutschland, sondern auch weltweit macht. „Wir haben hier eine einzigartige Erfolgsgeschichte geschrieben“, beschreibt der Ex-Leiter stolz.
Der kritische Blick auf den Leistungssport in Deutschland
Trotz der positiven Aspekte gibt es jedoch auch kritische Stimmen. Nowack äußert Bedenken bezüglich der zukünftigen Finanzierung des Leistungssports in Deutschland. Er plädiert für effektivere Fördermaßnahmen und hinterfragt politische Entscheidungen, wie den Bau einer neuen Radrennbahn in Schwerin, in die über 20 Millionen Euro fließen werden, obwohl der Radsport dort kaum eine Rolle spielt.
Ein Blick in die Zukunft
Mit dem Wechsel an der Spitze des Zentrums wird es spannend sein zu beobachten, welche neuen Impulse Martin Rieprecht als Nowacks Nachfolger setzen wird. Rieprecht, der zuletzt in Schwerin tätig war, bringt eine Menge Erfahrung in die neue Position mit.
Ein persönlicher Abschied
Klaus-Peter Nowack möchte nun die kommenden Monate nutzen, um zu reisen und neue Perspektiven zu gewinnen, und dabei ganz bewusst Abstand vom Leistungssport halten. „Ein Jahr möchte ich nichts mit Sport zu tun haben“, sagt er mit Nachdruck, während er in Erinnerungen an seine Zeit in Kienbaum schwelgt und die vielen Athleten, die er begleiten durfte. Sein Abschied verdichtet sich zu einer Analyse des übergreifenden Einflusses, den das Training in Kienbaum auf den deutschen Sport gehabt hat.
– NAG