In einem bemerkenswerten Schritt haben zwei talentierte Schülerinnen des Albert-Einstein-Gymnasiums in Neubrandenburg, Clara Wieckhusen und Hannah Friton, die Gelegenheit genutzt, an einem Bildungs-Camp für technische und naturwissenschaftliche Fächer teilzunehmen. Diese Veranstaltung fand bei dem örtlichen Unternehmen Weber Maschinen statt, wo die Schülerinnen aktiv an der Konstruktion eines kleinen Elektromotors beteiligt waren und den Unternehmensstandort kennenlernen durften.
Die beiden jungen Frauen zeigen jedoch klare Absichten, ihre Zukunft nicht in Mecklenburg-Vorpommern zu verbringen. Clara Wieckhusen äußert nüchtern, dass die Gehälter in der Region im Vergleich zu anderen Bundesländern in Deutschland unattraktiv sind. „Man bekommt in Mecklenburg-Vorpommern in fast allen Berufen weniger Geld“, erklärt sie. Diese Anmerkung spiegelt ein weit verbreitetes Gefühl unter jungen Menschen wider, die in der aktuellen wirtschaftlichen Lage bessere Perspektiven in anderen Teilen Deutschlands sehen.
Die Pläne der Schülerinnen
Während Clara noch unschlüssig ist, wohin es sie nach dem Abitur ziehen wird, hat ihre Klassenkameradin Hannah Friton bereits präzise Vorstellungen. „Ich wollte schon immer Ärztin werden“, gesteht sie und plädiert dafür, ihre Studienpläne nach Süddeutschland zu verlagern, wo sie nicht nur mehr akademische Möglichkeiten sieht, sondern auch die landschaftliche Schönheit schätzt.
Der Erfolg der Schülerinnen wird auch von Gisela Michaelis, einer ehemaligen Physiklehrerin und Leiterin des Bildungs-Camps, bekräftigt. Sie unterstreicht, dass in diesem Jahr erstmals mehr Mädchen als Jungen für das Camp nominiert wurden, was einen erfreulichen Trend in Richtung Geschlechtergleichheit in den STEM-Fächern (Wissenschaft, Technologie, Ingenieurwesen und Mathematik) zeigt. „Es ist ja so ein Klischee, dass die technischen und naturwissenschaftlichen Fächer Männersache sind“, merkt Hannah an und bestärkt ihre Mitschülerinnen, sich ebenfalls in diesen Bereichen zu engagieren.
Das Engagement und die Ambitionen der Schülerinnen sind nicht nur individuelle Bestrebungen, sondern auch ein Zeichen dafür, dass die nächste Generation in Deutschland neue Wege sucht, ihre Karrieren zu gestalten. Das Bildungs-Camp selbst hat sich als Plattform etabliert, die Mädchen ermutigt, technische Fähigkeiten zu entwickeln und stereotype Denkweisen herauszufordern. Das zeigt sich deutlich in der begeisterten Teilnahme und den Gesprächen, die während der Aktivitäten des Camps stattfanden.
Diese Entwicklungen werfen ein Licht auf die Zukunft junger Frauen in MINT-Berufen und könnten möglicherweise weitreichende Veränderungen in der Wahrnehmung dieser Disziplinen in der Gesellschaft mit sich bringen. Die Schülerinnen verfolgen mit Entschlossenheit ihre Ziele und hoffen, dass auch andere Mädchen ermutigt werden, ihren eigenen Weg zu gehen. Die Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt können möglicherweise durch Talent und Engagement überwunden werden, auch wenn diese sich außerhalb des gewohnten Umfelds manifestieren.
Für weitere Informationen zu den Schülern und ihrem Engagement zeigt die Berichterstattung durch www.nordkurier.de interessante Einblicke und Informationen zu diesem Thema.