In einem bewegenden Abschied nahm Neubrandenburg am Mittwoch von Rainer Prachtl, dem ersten Landtagspräsidenten von Mecklenburg-Vorpommern nach 1990, Abschied. Der 74-Jährige verstarb völlig unerwartet am 12. Oktober und hinterlässt eine Lücke, die im Herzen seiner Familie, Freunde und Weggefährten nicht geschlossen werden kann. Viele kamen von weit her, sogar aus Hamburg und Potsdam, um bei dem emotionalen Requiem in der katholischen Kirche dabei zu sein und den Mann zu ehren, der sich unermüdlich für die Gemeinschaft eingesetzt hat.
Ein Ort der Trauer und Hoffnung
Die Messe war nicht nur ein Ort der Trauer, sondern auch ein Zeichen der Hoffnung, wie Weihbischof Horst Eberlein betonte. Er erinnerte an die heiligen drei Könige und deren Botschaft, die für Prachtl von großer Bedeutung war. „Verantwortung und Engagement“ waren für ihn keine leeren Worte, sondern gelebte Werte. Eberlein verglich Prachtl mit Ernst Barlachs Skulptur „Wanderer im Wind“, der sich trotz aller Widrigkeiten nicht beirren ließ.
Zu den Trauergästen zählten hochrangige Politiker wie Landtagspräsidentin Birgit Hesse und Bundestagsabgeordneter Philipp Amthor. Doch auch zahlreiche Bürger, Unternehmer und Mitglieder des Dreikönigsvereins waren gekommen, um den unvergesslichen Menschen zu ehren, der stets seiner Heimatstadt treu blieb. „Neubrandenburg wird ein Stück ärmer durch seinen Tod“, so die einhellige Meinung der Anwesenden.
Globale Ehrungen für einen besonderen Menschen
Die Trauer um Prachtl reichte über die Grenzen Neubrandenburgs hinaus. Ein Freund aus Israel sang in Jerusalem das Friedenslied „Hevenu shalom alechem“ für ihn. Kerzen wurden nicht nur am Dreikönigsschrein in Köln, sondern auch am Grab des deutschen Papstes Benedikt XVI. im Petersdom entzündet. Prachtls Urne fand ihre letzte Ruhestätte auf dem Neuen Friedhof, und am 12. November wird er mit einem Trauerstaatsakt in Schwerin geehrt, um sein bemerkenswertes Leben und Wirken zu würdigen.
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