In der aktuellen Lage sieht sich die europäische Automobilindustrie schweren Herausforderungen gegenüber. Der Autozulieferer Muhr und Bender KG, besser bekannt als Mubea, hat angekündigt, bis Ende 2025 etwa 300 Arbeitsplätze abzubauen. Diese Entscheidung ist eine Antwort auf den anhaltenden Umsatzrückgang und den intensiven Wettbewerb, insbesondere mit asiatischen Herstellern, die die Branche unter Druck setzen.
Die Maßnahmen betreffen vor allem die Firmenzentrale in Attendorn, Nordrhein-Westfalen, sowie die Werke in Daaden, Rheinland-Pfalz, und Weißensee, Thüringen. Bislang ist unklar, wie viele Stellen an den einzelnen Standorten genau wegfallen werden. Gespräche zwischen der Unternehmensführung und den Betriebsräten sind im Gange, um die genaue Verteilung der Stellenstreichungen zu klären.
Gründe für den Stellenabbau
Das Unternehmen hat in einer offiziellen Mitteilung die Notwendigkeit betont, die Wettbewerbsfähigkeit und die langfristige Stabilität zu sichern. Thomas Muhr, der geschäftsführende Gesellschafter, erläuterte klar, dass diese Schritte unumgänglich sind, um den Herausforderungen eines zunehmend schwierigen Marktumfelds gerecht zu werden.
Die europäische Automobilindustrie ist zurzeit mit einem signifikanten Rückgang der Einnahmen konfrontiert. Ein besonders kritischer Punkt ist die Unsicherheit bei neuen Antriebstechnologien, die nicht nur die Automobilhersteller, sondern auch deren Zulieferer stark belasten. Laut Mubea sind die Produktionskapazitäten stark unterausgelastet, was eine Anpassung der Strukturen an die gesunkene Nachfrage notwendig macht.
Das Unternehmen Mubea selbst beschäftigt in Deutschland rund 5.000 Mitarbeiter und unterhält insgesamt sechs Standorte. Als Spezialist für Leichtbaukomponenten versorgt Mubea vorrangig die Autoindustrie, hat jedoch auch Fußstapfen im Luftfahrtsektor hinterlassen. Im Jahr 2023 belief sich der Umsatz des Unternehmens auf etwa 3,1 Milliarden Euro. Weltweit sind etwa 17.000 Mitarbeiter in 54 Niederlassungen für Mubea tätig.
Zusätzlich zu den betroffenen Standorten in Attendorn, Daaden und Weißensee hat Mubea auch Werke in Schwerin, Bayern und Dingelstädt. Diese sind jedoch vorerst nicht von den Stellenstreichungen betroffen. Die Unsicherheit und die starren Marktbedingungen erfordern jedoch ein schnelles Handeln, um die Zukunft des Unternehmens zu sichern.
Die Situation bei Mubea steht beispielhaft für die derzeitige Lage vieler Unternehmen in der Automobilbranche, die mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert sind. Die Übergangsphase hin zu Elektrofahrzeugen und die Unsicherheiten, die damit verbunden sind, spielen eine zentrale Rolle in der Überlegungen der Unternehmen zur Neuausrichtung ihrer Geschäftsmodelle.
– NAG