Schwere Lungenerkrankungen machen eine qualifizierte medizinische Versorgung unerlässlich. Für die Patienten in der Region Mecklenburgische Seenplatte gibt es gute Nachrichten. Das neu gegründete Lungenzentrum am Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum (DBK) hat erfolgreich die geforderten gesetzlichen Vorgaben für thoraxchirurgische Eingriffe erfüllt. Diese Leistung ist besonders relevant, da der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) in den letzten Jahren Mindestmengen für solche Eingriffe festgelegt hat, deren Nichteinhaltung zu Behandlungsverboten führen kann.
In der gesamten Bundesrepublik müssen Kliniken jährlich mindestens 75 Eingriffe bei Lungenkrebs oder entsprechenden Metastasen nachweisen, um dauerhaft mit diesen Leistungen abrechnen zu können. Diesen wichtigen Schritt hat das neue Netzwerk nach nur acht Monaten seit seiner Gründung bereits erreicht. Der Erfolg könnte dazu beitragen, dass Patienten aus der Region auch weiterhin wohnortnah behandelt werden.
Erfolgreiche Eingriffe und ihre Bedeutung
Die Leistungszahlen im neuen Lungenzentrum haben sich positiv entwickelt. Die medizinischen Fachkräfte dort sind sich einig, dass eine wohnortnahe Versorgung für die Patienten von großer Bedeutung ist. „Die Patienten müssen nicht mehr weite Wege auf sich nehmen, um die notwendige Behandlung zu erhalten,“ betont eine Sprecherin des Klinikums. Dies verbessert nicht nur die Lebensqualität für die Betroffenen, sondern auch die Chance auf frühzeitige und adäquate medizinische Intervention.
Neben den Eingriffen bei Lungenkrebs werden auch andere Lungenerkrankungen behandelt. Ein weiterer Schwerpunkt des Lungenzentrums ist die Behandlung von Speiseröhrenkrebs und den damit verbundenen Komplikationen. In Neubrandenburg waren jedoch die benötigten Fallzahlen bei der Behandlung von Extremfrühchen nicht ausreichend, weshalb Eltern in solchen Fällen auf andere Kliniken in Berlin oder Rostock ausweichen müssen.
Umso wichtiger ist der neue Fokus auf Tumorerkrankungen in der Region. In Zusammenarbeit mit der Lungenfachklinik Amsee in Waren werden die Patienten umfassend behandelt – sowohl stationär als auch ambulant. „Die medizinische Versorgung orientiert sich an den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen, was Qualität und Sicherheit erhöht,“ so ein Verantwortlicher des Lungenzentrums.
Aus- und Weiterbildung als Grundlage der Versorgung
Fort- und Weiterbildungen für das medizinische Personal sind ein zentrales Anliegen des Lungenzentrums. Bereits für den 6. November 2024 ist eine Fortbildung geplant, die sich auf chronische Erkrankungen wie Lungenemphysem und Chronisch Obstruktive Lungenerkrankung (COPD) konzentriert. Damit wird sichergestellt, dass die Mitarbeiter stets auf dem neuesten Stand der medizinischen Entwicklungen sind und die Patienten optimal betreut werden.
All diese Maßnahmen erfolgen vor dem Hintergrund, dass die Mindestanzahl an Eingriffen für spezielle Behandlungen, wie vom G-BA festgelegt, erreicht werden muss. Für Brustoperationen liegt die Mindestanzahl bei 100 pro Jahr, während die Zahl für Lungenoperationen bei 75 liegt. Ab dem Jahr 2025 müssen Krankenhäuser diese Mindestmengen nachweisen können, um weiterhin mit gesetzlichen Krankenkassen abrechnen zu dürfen.
Durch die Etablierung dieser neuen Vernetzung im Gesundheitswesen können Patienten nicht nur auf die Qualität der medizinischen Versorgungsangebote vertrauen, sondern auch darauf, dass sie in der Nähe ihres Wohnorts behandelt werden. Dies ist ein essenzieller Bestandteil der modernen Patientenversorgung.