In den letzten Tagen haben zahlreiche Besucher am Kummerower See auf eine seltsame grüne Brühe blicken müssen. Viele, die sich auf die Mole begaben, bemerkten, dass sich am Ostufer des Sees, wie so oft im Sommer, eine Algenblüte entwickelt hatte. Doch in diesem Jahr scheint es schlimmer zu sein als in den vergangenen. Der Neukalener Christoph Henneberg schildert seine Erfahrung während eines Bootsausflugs: „Unser Boot stoppte sofort, als der Motor aus war. Es war, als würde man durch grüne Farbe fahren.“ Solche Beobachtungen haben bei den Bewohnern und Besuchern Besorgnis geweckt.
Der Bürgermeister der Seegemeinde Kummerow, André Ebeling, sah sich kürzlich mit einer Welle von Anfragen konfrontiert. Viele Einwohner fragten sich, ob diese Erscheinung noch als normal betrachtet werden kann. Ebeling stellte klar, dass die grüne Masse auf die Algenblüte zurückzuführen sei, die durch die Wellen ins Hafenbecken gedrückt wurde. „Gesundheitsbedenken müssen wir jedoch nicht haben“, beruhigte er die Bürger, „zumal die Wetterlage sich in dieser Woche geändert hat.“ Trotz dieser Erklärungen bleibt die Unsicherheit bei einigen Anwohnern bestehen.
Erhöhte Bakterienkonzentration festgestellt
Wie die aktuelle Situation zeigt, war der Zustand des Kummerower Sees in dieser Saison alles andere als optimal. Mehrere Badestellen mussten aufgrund des Auftretens von Blaualgen bereits mehrmals im Juli gesperrt werden. Der Landkreis „Mecklenburgische Seenplatte“ hat darüber berichtet, dass unter anderem auch die Badestelle in Kummerow derzeit lediglich als „ausreichend“ bewertet wird. Dies hat viele Freizeitaktivitäten direkt beeinträchtigt.
Neben den Algen wird eine erhöhte Konzentration von Darmbakterien festgestellt, die auf fäkale Verunreinigungen hinweisen. Bei einer Wasserprobe, die am 27. August entnommen wurde, waren die Werte zwar erhöht, aber noch nicht im kritischen Bereich. Diese Bakterien stammen gewöhnlich aus dem Darm von Menschen und Tieren und gelangen über abwasserbelastetes Wasser in die Gewässer. Experten betonen, dass solche Verunreinigungen von Menschen, Nutztieren oder sogar von Wasservögeln stammen können.
Situation an anderen Stränden
Die Lage ist jedoch nicht überall so dramatisch. An anderen Stränden rund um den viertgrößten See in Deutschland, wie Verchen, Gravelotte und Salem, gibt es zurzeit keinerlei Probleme mit der Wasserqualität. Laut der aktuellen Badewasserkarte wird die Qualität dort als „ausgezeichnet“ bewertet. Dies zeigt, dass die Probleme mit Algen nicht bundesweit, sondern spezifisch für den Kummerower See sind.
Es ist nicht das erste Mal, dass der Kummerower See mit Algenproblemen kämpft. Laut dem Landkreis sind solche Vorkommen im Zusammenhang mit warmem Wetter und starken Sonneneinstrahlungen zu beobachten. „Wir haben in diesem Jahr fast überall im Landkreis Probleme mit Algen“, erklärte der Sprecher Nils Carl Henke. Er geht jedoch davon aus, dass mit den herabfallenden Temperaturen und kommenden Niederschlägen die Algenblüte bald nachlassen wird.
Für diejenigen, die regelmäßig den Kummerower See besuchen oder dort baden möchten, bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickeln wird. Fühlen sich die Anwohner und Badegäste sicher? Das bleibt die große Frage in diesen faszinierenden, aber auch besorgniserregenden Wochen am Kummerower See, wo sich die Natur in ihrer ganzen Pracht präsentiert, aber auch ihre Herausforderungen mit sich bringt. Mehr Informationen zu diesem Thema finden sich in einem ausführlichen Bericht auf www.nordkurier.de.