Die Wassertourismus Initiative Nordbrandenburg (WIN-AG) hat in den letzten zwei Jahrzehnten bedeutende Fortschritte bei der Entwicklung der wassertouristischen Infrastruktur erzielt. Anlässlich ihres 20-jährigen Bestehens fand kürzlich eine feierliche Schifffahrt auf dem Ruppiner See statt, bei der zahlreiche Vertreter aus Politik und Tourismus anwesend waren. Ein Anlass, um sowohl die Erfolge der Vergangenheit zu würdigen als auch einen Ausblick auf zukünftige Projekte zu werfen.
Gemeinsam mit etwa 60 Gästen, darunter ehemalige Gründungsmitglieder, wurde während der Jubiläumsfahrt auf die Wegmarken zurückgeschaut. „Es ist beeindruckend, was wir erreicht haben“, so Daniel Kurth, der Vorsitzende der WIN-AG und Landrat des Landkreises Barnim, während seiner Ansprache. Hierbei betonte er den entscheidenden Beitrag der Zusammenarbeit zwischen Bund, Ländern und Kommunen: „Nur gemeinsam konnten wir so viele Infrastrukturprojekte realisieren.“
Wichtige Infrastrukturprojekte
Im Rahmen der Initiative wurden in den letzten 20 Jahren drei bedeutende Projekte erfolgreich abgeschlossen. Dazu zählt der Ausbau des Werbellinkanals. Dieses 4 Kilometer lange Projekt ermöglicht eine führerscheinfreie Verbindung vom Finowkanal zum Werbellinsee. Ein weiteres Ergebnis ist der Ausbau des Langen Trödels, der 2016 abgeschlossen wurde und eine Investition von 18 Millionen Euro erforderte, einschließlich des Neubaus der Schleuse Zerpenschleuse und dreier beweglicher Brücken. Der Lückenschluss zwischen der Oberen-Havel-Wasserstraße und dem historischen Finowkanal war ein bedeutsames Ziel dieses Projektes.
Zu den erfolgreich umgesetzten Projekten gehören außerdem die Erneuerungsarbeiten an der Schleuse Kannenburg, die pünktlich zum Saisonstart 2024 abgeschlossen und feierlich eingeweiht wurde. Der Bund finanzierte dieses Pilotprojekt mit 18 Millionen Euro und wird die Schleuse weiterhin betreiben.
Aktuelle Entwicklungen und zukünftige Pläne
Das größte Projekt der WIN-AG befasst sich mit der Instandhaltung der Schiffbarkeit des Finowkanals, das mit zwölf Schleusen ausgestattet ist. Dieses deutschlandweit einzigartige Vorhaben wird vom Zweckverband Region Finowkanal übernommen, wobei die schrittweise Modernisierung der Schleusen bereits gestartet ist. Für das erste Schleusenpaket wurden Fördermittel in Höhe von 52 Millionen Euro vom Land Brandenburg bewilligt, um bis 2026 die sechs westlichen Schleusen zu renovieren.
Zusätzliche Projekte zielen darauf ab, die Region als Ziel für Familien zu stärken, unterstützt durch die Schaffung der Marke „Seenplatte“. Zudem wird eine Ladeinfrastruktur für Elektroboote entwickelt, die die Region zu einem Vorreiter in der Elektromobilität machen soll.
Die Wassertourismus Initiative Nordbrandenburg (WIN-AG) ist ein Zusammenschluss der Landkreise Barnim, Oberhavel und Ostprignitz-Ruppin sowie zahlreicher Städte und Gemeinden. Ihr Ziel ist es, die wassertouristische Infrastruktur im Norden Brandenburgs zu fördern und die Region als eines der beliebtesten Wassertourismusgebiete in Europa zu etablieren. Weitere Informationen zur WIN-AG können auf ihrer offiziellen Website abgerufen werden.
