Am kommenden Sonntag haben Geschichtsinteressierte in Mecklenburg-Vorpommern die Möglichkeit, bei zahlreichen Veranstaltungen im Rahmen des bundesweiten Tags des offenen Denkmals tief in die Vergangenheit einzutauchen. Über 170 besondere Angebote, viele davon sonst nicht für die Öffentlichkeit zugänglich, können entdeckt werden. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz stellt eine praktische Übersicht vom A wie Alte Kacheltöpferei in Waren bis Z wie Zisterzienserinnenkloster St. Maria in Neukloster zur Verfügung.
Die Hansestadt Rostock steht in diesem Jahr mit einem breit gefächerten Programm im Mittelpunkt. Hier warten 24 verschiedene Angebote auf die Besucher. In der Stadt können nicht nur historisch wertvolle Kirchen und ehemalige Klöster erkundet werden, sondern auch interessante Orte wie die Hanse-Kaserne und das Alte Kantorat am Ziegenmarkt. Zudem wird das Traditionsschiff MS Dresden im IGA-Park einen maritimen Aktionstag veranstalten, bei dem der Eintritt frei ist.
Führungen und Restaurierungen
Ein weiteres Highlight ist die Möglichkeit, in Schwerin an Führungen durch bedeutende denkmalgeschützte Landesbauten teilzunehmen, organisiert vom Staatlichen Bau- und Liegenschaftsamt. Fachleute werden über die laufenden Restaurierungsarbeiten im Schloss Ludwigslust informieren, während auch im ehemaligen „Kraft durch Freude“-Seebad in Prora Führungen angeboten werden. Dort zeigt das aktuelle Projekt, wie heute Ferienwohnungen und eine Jugendherberge in dem historischen Bauwerk untergebracht sind.
In dieser Woche findet auch die Verleihung des Friedrich-Lisch-Denkmalpreises in Rostock statt, mit 4.000 Euro dotiert, um vorbildliche Leistungen im Bereich Denkmalpflege zu würdigen. Dies zeigt, wie wichtig der Erhalt und die Pflege historischer Gebäude für das kulturelle Erbe des Landes ist.
Vielfältige Angebote in anderen Städten
Denkmäler stehen jedoch nicht nur in Rostock im Fokus. In anderen Städten wie Greifswald, Bad Doberan und Neustadt-Glewe können Besucher ebenfalls historische Stätten besichtigen. In Loitz, Landkreis Vorpommern-Greifswald, gibt es die besondere Gelegenheit, einem Fachwerkhaus von 1797 einen Besuch abzustatten, das dank der Denkmalstiftung vor dem Verfall bewahrt werden konnte.
Der Denkmaltag wird in diesem Jahr unter dem Motto „Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“ veranstaltet. Dieses Motto hebt die Bedeutung der Denkmäler als Zeugen der Vergangenheit hervor und ruft dazu auf, sich mit der Geschichte der jeweiligen Gebäude zu beschäftigen. Seit 1984 initiiert die Deutsche Stiftung Denkmalschutz diesen Tag, der bundesweit große Resonanz findet.
Abgerundet wird der Denkmaltag in diesem Jahr durch die Kritik an der unzureichenden finanziellen Unterstützung für den Denkmalschutz. Im vergangenen Jahr wurde bemängelt, dass die bereitgestellten Mittel nicht ausreichten, um die Nachfrage nach Fördermitteln zu decken. Es bleibt abzuwarten, wie die Politik auf diese Herausforderungen reagiert und welche Maßnahmen zur Verbesserung der Situation ergriffen werden.
– NAG