In einer bemerkenswerten Aktion hat die Bürgerinitiative „Freie Friedländer Wiese“ am Samstag ihre 300. Mahnwache gegen den Bau von Windkraftanlagen abgehalten. Seit acht Jahren engagiert sich die Gruppe, bestehend aus etwa 50 Personen, in Wilhelmsburg im Landkreis Vorpommern-Greifswald für den Erhalt der Friedländer Wiese und hat wiederholt gegen die Planung von Windkraft- und Photovoltaikanlagen protestiert. Die Versammlung fand an der vielbefahrenen Bundesstraße 109 in Ferdinandshof bei Torgelow statt. Während der Aktion wurden Plakate gezeigt und die Straße teilweise gesperrt, um auf ihre Anliegen aufmerksam zu machen.
Ein wichtiger Punkt bei dieser Mahnwache war die Diskussion über die jüngsten Entwicklungen, die sich auf die geplanten Windkraftprojekte auswirken. So wurden die Windeignungsgebiete Wilhelmsburg und Lübs Ferdinandshof offiziell aus den Planungen entfernt. Ursprünglich war geplant, dort Windkraftanlagen von über 240 Metern Höhe zu errichten. Doch das Staatliche Amt für Umwelt und Landwirtschaft hat diesen Plan unter Berufung auf artenschutzrechtliche Bedenken abgelehnt. Dies hat der Initiative einen weiteren Grund zur Freude gegeben, auch wenn der regionale Planungsverband Vorpommern sich zu diesen Entscheidungen nicht äußern wollte.
Die Rolle der Bürgerinitiative
Die Initiative „Freie Friedländer Wiese“ hat in den vergangenen Jahren stetig versucht, das Bewusstsein für die potenziellen negativen Auswirkungen des Windkraftausbaus auf die lokale Umgebung zu schärfen. Ihr Engagement ist nicht nur auf die Mahnwachen beschränkt, sondern umfasst auch zahlreiche Informationsveranstaltungen und Diskussionen, um die Bevölkerung über die Herausforderung des Windkraftausbaus zu informieren.
Die Mahnwachen finden wöchentlich statt und sind ein festes Element des Protestes der Bürger gegen die Windkraftplanungen. Immer wieder berichten die Teilnehmer von ihren Beweggründen und der Notwendigkeit, die einheimische Flora und Fauna zu schützen. Mich eindringlich äusserte sich eine Teilnehmerin zur Bedeutung der lokalen Artenvielfalt und der Schönheit der Umgebung. „Wir müssen aufpassen, dass wir nicht alles zugunsten kurzfristiger Gewinne opfern“, sagte sie. Solche Anmerkungen spiegeln die Besorgnis der Gruppe wider, die im Laufe der Jahre immer wieder auf die Folgen des Klimawandels und die Notwendigkeit einer nachhaltigen Energiepolitik hingewiesen hat.
Besonders in den letzten Jahren gab es einen Anstieg der Diskussionen um die Energiewende in Deutschland. Dabei tritt die Frage nach der Balance zwischen Energiebedarf und Umweltschutz immer mehr in den Vordergrund. Die Debatte über Windkraft ist oft von Emotionen geprägt, und die Bürgerinitiative trägt dazu bei, dass auch die kritischen Stimmen Gehör finden.
Für weitere Informationen zu der Mahnwache und den Entwicklungen rund um die Windkraftprojekte empfiehlt es sich, die Berichterstattung auf www.ndr.de zu verfolgen. Dort werden die Hintergründe, die zu den aktuellen Entscheidungen geführt haben, detailliert aufgearbeitet.