In der Neubrandenburger Oststadt kam es am Mittwochvormittag zu einem besorgniserregenden Vorfall. Die Regionale Schule Ost „Am Lindetal“ musste evakuiert werden, nachdem mehrere Schüler über Atemwegsreizungen berichteten. Dieser Alarm löste einen massiven Einsatz von Feuerwehr, Rettungskräften und Polizei aus. Insgesamt klagten sechs Schülerinnen und Schüler über gesundheitliche Beschwerden.
Solche Vorfälle sind nicht neu in Neubrandenburg oder anderen Teilen Deutschlands. Die Häufung ähnlicher Berichte hat in den letzten Jahren zugenommen, und Sicherheitsexperten sind besorgt über die wachsende Liste. Zudem wurde bereits am 22. November 2023, nur einige Tage nach dem Vorfall in der Regionale Schule Ost, ein weiteres Ereignis in der Integrierten Gesamtschule Mitte registriert, bei dem etwa 50 Schüler Atembeschwerden hatten, was ebenfalls zur Evakuierung führte.
Untersuchungen und Vorfälle in der Region
Diese Vorfälle sind Teil eines zunehmend besorgniserregenden Trends. Bereits im November 2023 mussten Schülerinnen und Schüler der Grundschule Nord in Neubrandenburg aufgrund plötzlicher Atemprobleme in der Turnhalle untersucht werden. Ähnliche Vorkommnisse gab es in den vergangenen Monaten auch in anderen Städten, wie in Bergen auf Rügen und Zarrentin. Bereits 2022 war eine Schule in Güstrow betroffen.
Die Ermittlungen zu zwei Vorfällen wurden im Januar 2023 eingestellt. Diese Vorfälle ereigneten sich im November 2023 ebenfalls in Neubrandenburg und zeigen die Schwierigkeiten, mit denen die Behörden konfrontiert sind, wenn es um die Aufklärung solcher Vorkommnisse geht.
Die zugrunde liegende Problematik des Pfeffersprays
Eine starke Verbindung zu diesen Vorfällen hat die Verbreitung von Pfefferspray in Deutschland. Der frühere Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, äußerte bereits vor Jahren seine Bedenken, dass immer mehr Schüler mit Pfefferspray in Kontakt kämen. „Die Schüler denken, dass das ein Jux ist, und wissen nicht, wie gefährlich Pfefferspray wirklich ist“, warnte er. Das Besondere daran ist, dass Pfefferspray in Deutschland legal erworben werden kann, vorausgesetzt es ist deutlich als „Tierabwehrspray“ gekennzeichnet.
Das Problem liegt darin, dass Kinder und Jugendliche leichter Zugang dazu haben, entweder durch den Online-Kauf oder durch Geschäfte, die in Schusswaffen oder Jagdbedarf spezialisiert sind. Zudem haben Händler das Recht, den Verkauf an Minderjährige abzulehnen, was jedoch nicht in allen Fällen rigoros durchgesetzt wird.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die steigenden Vorfälle in Schulen, die auf Atembeschwerden zurückzuführen sind, ein ernstes gesellschaftliches Thema darstellen, das dringend einer intensiven Diskussion und Handlung bedarf. Die Verfügbarkeit von potenziell gefährlichen Substanzen wie Pfefferspray muss kritisch betrachtet werden, um die Sicherheit aller Schüler zu gewährleisten. Für eine detaillierte Betrachtung des Falls, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.nordkurier.de.