In einem packenden Workshop an der Universität Rostock versammelten sich leidenschaftliche Akteure des kulturellen Lebens aus dem Landkreis Rostock, um die Herausforderungen der Kulturarbeit im ländlichen Raum zu beleuchten. Von Konzertveranstaltern über Ortschronisten bis hin zu Naturfreunden – die Vielfalt der Teilnehmer war beeindruckend. Die engagierte Friederike Berlekamp, Leiterin des Projekts "Ehrenamtliche Kulturarbeit in ländlichen Regionen" (EKLAIR), stellte die drängenden Fragen: Was für kulturelle Angebote gibt es auf dem Land? Wer setzt sich dafür ein? Und vor allem: Welche Probleme müssen überwunden werden?
Ein zentrales Problem wurde schnell deutlich: Der Nachwuchs fehlt! Beate Hanke-Metz von der Mitmachzentrale des Landkreises Rostock brachte es auf den Punkt: "Junge Menschen interessieren sich eher für ihre TikTok-Stars als für Mozart oder Beethoven." Um dem entgegenzuwirken, plant der Verein "Bisdede" in Mühl Rosin die Gründung eines Jugendbeirats, um die Stimmen der Jugendlichen in Entscheidungen einzubeziehen. Zudem soll ein Filmprojekt ins Leben gerufen werden, bei dem die Jugendlichen ihre Umgebung kreativ dokumentieren können.
Mobilität und Geldmangel: Die großen Hürden
Ein weiteres großes Hindernis ist die fehlende Mobilität, die den Zugang zu kulturellen Angeboten erschwert. Die Gemeinschaft "Von Dorf zu Dorf" hat sich dieser Herausforderung angenommen und organisiert gemeinsame Wanderungen und Fahrradtouren. Elke Woitke, ein aktives Mitglied, betont: "Wir verbinden uns durch die Wege." Zudem mangelt es oft an finanziellen Mitteln, was die Gründung von Vereinen in den Dörfern erschwert. Ein Verein aus Elmenhorst/Lichtenhagen hat jedoch einen cleveren Weg gefunden, indem er verschiedene Gruppen unter einem Dach vereint und so die Finanzierung durch Ticketeinnahmen sichert.
Das EKLAIR-Projekt plant bis 2026 eine Publikation, die positive Beispiele aus dem Landkreis Rostock präsentieren wird. Ein Vergleich mit dem Oldenburger Münsterland in Niedersachsen soll zeigen, wie kulturelles Leben auf dem Land erfolgreich gefördert werden kann. Friederike Berlekamp erklärt: "Wir konzentrieren uns wahrscheinlich auf positive Beispiele, um der Politik zu zeigen, wie Kulturleben auf dem Land funktionieren kann." Ein klarer Aufruf an Bund und Land, die kulturellen Schätze abseits der großen Städte zu unterstützen!
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