Am Donnerstagabend öffnete die Landesbibliothek Mecklenburg-Vorpommern ihre Türen für eine besondere Ausstellung, die dem bedeutenden Künstler Günther Uecker gewidmet ist. Die Veranstaltung zog fast 60 Gäste an, die von Matthias Wehry, dem neuen Leiter der Bibliothek, und Dr. Pirko Zinnow, der Direktorin der Staatlichen Schlösser, Gärten und Kunstsammlungen Mecklenburg-Vorpommern (SSGK M-V), herzlich empfangen wurden.
Im Herzen der Eröffnung stand die künstlerische Prägung Ueckers für das Theater, die durch die anwesenden Künstler und Fachleute gewürdigt wurde. Einer der Höhepunkte des Abends war der Vortrag des international renommierten Fotografen A.T. Schaefer. Er teilte mit lebhaften Anekdoten und Humor seine persönlichen Erlebnisse aus der Zeit, als er Ueckers Bühnenbilder fotografisch begleitete. Besonders seine Erinnerungen an die Wagner-Inszenierungen des „Parsifal“ aus dem Jahr 1976 in Stuttgart erhielten viel Aufmerksamkeit.
Eine Reise in die Theaterwelt
Das besondere daran war, dass Schaefer zu diesem Zeitpunkt noch nicht alle Prinzipien der Theaterfotografie beherrschte. Dennoch gelang es ihm, die flüchtigen Momente der Theaterkunst in eindrucksvollen Fotografien festzuhalten. Als Zeichen der Anerkennung überreichte er Dr. Zinnow eine Kassette voller Fotografien, die die Zusammenarbeit zwischen ihm und Uecker dokumentieren.
Dr. Andreas Roloff, der Kurator der Ausstellung, führte die Gäste danach durch die Kabinett-Ausstellung mit dem Titel „Theaterarbeiten. Bühne und Musik im Werk Günther Ueckers“. Diese Ausstellung ist bis zum 6. Dezember 2024 in der Landesbibliothek zu sehen und bietet einen tieferen Einblick in die kreative Arbeit Ueckers.
Ein weiterer spannender Aspekt der Ausstellung ist die Tatsache, dass sie Teil eines mehrjährigen Kooperationsprojektes zwischen den Staatlichen Schlössern, Gärten und Kunstsammlungen Mecklenburg-Vorpommerns und dem Landesamt für Kultur- und Denkmalpflege ist. Der Anlass für diese besondere Präsentation ist die vorübergehende Schließung des Staatlichen Museums Schwerin, das sich derzeit in Sanierungsarbeiten befindet.
In der Ausstellung wird auch das beeindruckende Kunstwerk „Weißer Schrei“ zu sehen sein, eine Leihgabe der Uni Credit Bank München. Dieses monumentale Werk wird mit der Neueröffnung des Museums, geplant für 2025, an seinen ursprünglichen Platz zurückkehren und verspricht, einen Nachhall über die Ausstellung hinaus zu erzeugen.
Für Kunstinteressierte und Theaterliebhaber bietet die Ausstellung nicht nur eine Gelegenheit, Ueckers bedeutende Beiträge zur Bühne zu würdigen, sondern auch die faszinierende Verbindung zwischen Fotografie und Theaterkunst zu erkunden. Die Veranstaltung und die Ausstellung verdeutlichen einmal mehr, wie Kunst und Kultur miteinander verwoben sind und welche bleibende Wirkung sie auf unsere Wahrnehmung haben.
Mehr Informationen und Details zur Ausstellung sind auch auf schwerin-lokal.de zu finden.
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