Die Vorpommersche Boddenlandschaft zwischen dem Darß und Stralsund ist aktuell ein Anziehungspunkt für Natur- und Vogelliebhaber. Hier machen sich Tausende von Kranichen auf den Weg in den Süden und nutzen die Region, um sich für ihre lange Reise aufzutanken. Nach Angaben von Günter Nowald, dem Leiter des NABU-Kranichzentrums in Groß Mohrdorf, sind bereits etwa 15.000 Kraniche in der Region angekommen. Es wird jedoch erwartet, dass insgesamt rund 120.000 Vögel in den kommenden Wochen Rast machen, wobei zur Hochphase bis zu 60.000 Kraniche gleichzeitig beobachtet werden können. Ihre Anwesenheit markiert nicht nur einen spektakulären Anblick, sondern auch den Beginn der traditionellen „Woche des Kranichs“, die von dem Kranichzentrum organisiert wird.
Während der Auftaktveranstaltung wird Günter Nowald einen Vortrag halten, in dem er die Beziehung zwischen Kranichen und Menschen thematisiert. Neu in diesem Jahr ist ein musikalischer Beitrag zum Programm, das überwiegend aus Vogelbeobachtungen und informativen Vorträgen besteht. Diese Veranstaltungen finden nicht nur in Groß Mohrdorf, sondern auch in Orten wie Zingst, Barth und Starkow statt. Sie bieten Interessierten die Möglichkeit, mehr über die Lebensweise der Kraniche zu erfahren und ihre Beobachtungen in einer unberührten Natur zu genießen.
Gutes Jahr für Kraniche
In diesem Jahr gibt es auch positive Nachrichten über den Kranichnachwuchs. Laut Nowald war das feuchte Frühjahr äußerst vorteilhaft für die Kraniche. Er berichtete, dass erstmals seit fast einem Jahrzehnt 60 Prozent der Kranichpaare, die im Juni besucht wurden, erfolgreich Nachkommen großgezogen haben. Der üppige Maisanbau in der Region hat den Vögeln zudem eine reichhaltige Nahrungsquelle geboten, was sich positiv auf ihre Fortpflanzungsrate ausgewirkt hat.
Parallel zu den Aktivitäten rund um die Kraniche, schreitet auch der Bau eines neuen Erlebniszentrums in der Nähe von Günz voran. Here wird ein Richtfest für Mitte Oktober geplant, und die Eröffnung des Zentrums ist für Herbst 2025 vorgesehen. Dieses Zentrum wird voraussichtlich weiteres Interesse an der Region wecken und den Besuchern eine noch umfassendere Erfahrung der Vogel- und Naturlandschaft bieten.
Die Kranichsaison stellt nicht nur ein beeindruckendes Naturschauspiel dar, sondern ist auch eine Gelegenheit für die regionale Gemeinschaft, sich mit der Natur auseinanderzusetzen und mehr über die Brut- und Wanderverhalten der Kraniche zu lernen. Für viele ist die „Woche des Kranichs“ ein ganzjähriger Höhepunkt, der dazu beiträgt, das Bewusstsein für den Schutz dieser majestätischen Vögel zu schärfen.
Wenn Sie mehr über die beeindruckende Migration der Kraniche und die laufenden Veranstaltungen erfahren möchten, empfehle ich einen Besuch auf www.ndr.de.
