In Greifswald fand am gestrigen Abend eine bedeutende Veranstaltung statt, die die literarische Szene Mecklenburg-Vorpommerns feierte. Der Literaturpreis MV 2024 wurde vergeben, wobei die in der Region ansässige Authorin und Journalistin Juli Katz als Hauptpreisträgerin hervorging. Für ihre Erzählung „annegret will nach chicago“ erhielt sie die Auszeichnung, die nicht nur mit einem Preisgeld von 3.000 Euro verbunden ist, sondern auch einem einmonatigen Aufenthalt im Künstlerhaus Lukas in Ahrenshoop im Jahr 2025 sowie mehreren Lesungen in literarischen Einrichtungen des Bundeslandes. In der Begründung der Jury wurde hervorgehoben, dass Katz mit ihrer „wunderbar leichtfüßig erzählten Geschichte“ eine zeitgemäße Auseinandersetzung mit der existenziellen Frage „Gehen oder Bleiben?“ liefert.
Besonders interessant an dieser Preisverleihung war, dass auch das Publikum die Möglichkeit hatte, den Publikumspreis zu vergeben. Während die anwesenden Gäste im Kultur- und Initiativenhaus STRAZE ihre Stimme für Juli Katz abgaben, votierten die Online-Zuschauer für Steffen Dürre. Beide Publikumsfavoriten können sich über ein Preisgeld von 500 Euro freuen. Die Lesung der nominierten Autoren bildete den Auftakt zur Abstimmung und stellte das kreative Schaffen der regionalen Schriftsteller vor.
Die Juroren und die Nominierungen
Die Jury für den Literaturpreis bestand aus erfahrenen Persönlichkeiten wie Lenore Lötsch, einer Redakteurin des NDR, dem Buchblogger Stefan Härtel und dem renommierten Lyriker Thomas Kunst. In diesem Jahr hatten sich über 90 Schriftstellerinnen und Schriftsteller um den Preis beworben, was das große Interesse an literarischem Schaffen in Mecklenburg-Vorpommern verdeutlicht. Nominiert waren unter anderem Persönlichkeiten wie Barbara Dickow, Friederike Haerter und Mathias Mertens, die ebenfalls ihre beeindruckenden Werke präsentierten.
Juli Katz, die mit ihrer Arbeit für verschiedene Medien, insbesondere über Themen der Wissenschaft, Politik und Kultur, bekannt ist, lebt seit 2019 in Greifswald. Ihre Erzählungen fördern nicht nur die Literatur in der Region, sondern bewerben auch die kulturelle Identität Mecklenburg-Vorpommerns. Die Jury formulierte die Auszeichnung von Katz deshalb als wichtigen Beitrag zur aktuellen literarischen Diskussion.
Die Preisverleihung fand im Rahmen der Veranstaltung „250 Jahre Caspar David Friedrich“ statt, die von verschiedenen Institutionen in der Region unterstützt wird, darunter das Künstlerhaus Lukas in Ahrenshoop und das Literaturhaus Rostock. Dies unterstreicht die Bedeutung der kulturellen Förderung innerhalb Mecklenburg-Vorpommerns und die kontinuierliche Unterstützung von Kreativen aus der Region durch lokale Institutionen.
Doch wer sind die anderen Nominierten? Barbara Dickow bringt eine interessante Karriere als Lehrerin und Schriftstellerin mit sich, die während ihrer Ferien in Neubrandenburg ihre Leidenschaft für das Schreiben entdeckte. Ihre umfangreiche Erfahrung und ihre engagierte Schriftstellertätigkeit machen sie zu einer prägnanten Stimme in der Literaturlandschaft. Steffen Dürre hingegen beschreibt sich als „sich selbst verhindernden Autor“, der durch seine aktive Schaffensperiode ein größeres Publikum erreichen möchte. Sein Ansatz, die Identität des Autors durch das Schreiben zu entwickeln, könnte ihn zum nächsten florierenden Schriftsteller gestalten.
Die Preisträgerin Katz und die anderen Nominierten zeigen, wie vielfältig und lebendig die literarische Szene in Mecklenburg-Vorpommern ist. Medien und Öffentlichkeit können gespannt auf die neuen Werke sein, die aus dieser kreativen Winkelecke hervorgehen werden, und die Literaturlandschaft bereichern. In den kommenden Wochen werden weitere Lesungen und Veranstaltungen stattfinden, die den Austausch zwischen Autoren und Publikum fördern und die Region als einen dynamischen Ort des literarischen Schaffens positionieren.
Für weitere Informationen zur Preisverleihung und den nominierten Autorinnen und Autoren, siehe die aktuelle Berichterstattung auf strelitzius.com.
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