Im Herzen von Mecklenburg-Vorpommern, genauer gesagt in Stralsund, fand kürzlich das 33. Landeserntedankfest statt, für das die Stadt erstmals als Gastgeber auftrat. Landwirtschaftsminister Till Backhaus verkündete eine positive Bilanz der diesjährigen Getreideernte, die durch innovative Methoden und eine intelligente Nutzung der Betriebsmittel erreicht wurde.
Die Marke von 79,5 Dezitonnen pro Hektar beim Winterweizen stellt einen interessanten Rekord dar. Diese Anzahl übersteigt nicht nur die Ernte des Vorjahres um 7,4 Prozent, sondern liegt auch um 5,6 Prozent über dem durchschnittlichen Ertrag der letzten sechs Jahre. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Wintergerste, die ebenfalls auf denselben Ertrag von 79,5 Dezitonnen pro Hektar kommt. Darüber hinaus konnten die Landwirte mit einem Kartoffelertrag von 438 Dezitonnen je Hektar aufwarten, was einen bemerkenswerten Anstieg von mehr als 21 Prozent im Vergleich zum Durchschnitt der letzten Jahre bedeutet.
Ernteergebnisse im Detail
Während die Zahlen für Weizen und Kartoffeln erfreulich sind, zeigen die Raps-Erträge hingegen einen rückläufigen Trend. Hier machen sich sowohl ein gesunkener Anbauflächenverbrauch als auch schwächere Erträge bemerkbar. Backhaus führte diese Entwicklungen auf Schädlingsbefall sowie ungünstige Witterungsbedingungen zurück. „Es gibt wohl kaum einen anderen Wirtschaftszweig, der mehr abhängig vom Wetter ist. Daran ändern auch modernste Technologien nichts“, erklärte er.
Um die Herausforderungen des Klimawandels zu meistern und die Ernährungssicherheit zukünftig zu garantieren, forderte Backhaus ressourcenschonendes Wirtschaften. Besonders betonte er, dass dieser gesellschaftliche Wandel nicht isoliert betrachtet werden darf. „Erntedank ist eines der ältesten Feste der Menschheit. Es erinnert uns an die harte Arbeit der Landwirte und sollte uns die Wertschätzung für unsere Lebensmittel näherbringen,“ meinte der Minister.
Seinen Appell, sparsam mit Lebensmitteln umzugehen, unterstützte Backhaus mit der ernüchternden Tatsache, dass weltweit etwa jeder zehnte Mensch Hunger leidet. Die Ausrichter des Festes heben diese Problematik hervor, um ein stärkeres Bewusstsein für die eigenen Essgewohnheiten zu schaffen.
Erntedankfest in Stralsund
Das diesjährige Erntedankfest wurde mit einem festlichen Umzug, der mit Erntekronen geschmückt war, gefeiert. Dieser ereignete sich nach einem feierlichen Gottesdienst in der St. Nikolai-Kirche, wodurch Tradition und Gemeinschaftsgeist der Veranstaltung unterstrichen wurden. Die Hansestadt, die über 7.200 Hektar Wiesen und Äcker verfügt, zeigt damit ihre enge Verbundenheit zur Landwirtschaft.
Mit einem solch starken Ertrag und der gelungenen Festlichkeit zeigt Mecklenburg-Vorpommern, wie wichtig der Sektor für die regionale Identität ist. Nach den Worten von Backhaus könnte das Erntedankfest und die positive Ernte nur der Anfang einer neuen, ressourcenschonenden und traditionsbewussten Ära sein. „Wir sollten nicht nur heute dankbar sein, sondern jeden Tag auf die Arbeit der Landwirte und die Qualität unserer Lebensmittel achten,“ schloss er. Weitere Details zu den Erträgen und den Feierlichkeiten finden sich hier.