Im Jahr 2002 erlebte die damals 13-jährige Verena Schott einen tragischen Verkehrsunfall, der ihr Leben für immer veränderte. In ihrer Heimatstadt Greifswald wurde sie von einem Transporter erfasst, was zu einer inkompletten Querschnittlähmung führte. Trotz dieses Schicksalsschlags verlor sie niemals den Mut, und ihre Frage an die behandelnden Ärzte während ihrer Genesung im Krankenhaus lautete: „Kann ich wieder schwimmen?“ Die positive Antwort gab ihr neuen Lebensmut und einen klaren Fokus: die Rückkehr ins Wasser.
Verena Schott hatte bereits zuvor eine Leidenschaft für das Schwimmen entwickelt. Mit nur acht Jahren begann sie, beim Wurzener SC zu trainieren. Nach ihrer Genesung setzte sie ihren Weg im Behindertensportverein Leipzig fort, wo sie ihre Fähigkeiten weiter ausbaute. Ihre Erfolge sind beeindruckend: Eine Silbermedaille bei den Paralympics 2012 in London und drei Bronzemedaillen bei den Spielen 2021 in Tokio sind nur einige Höhepunkte ihrer Karriere. Ihre Spezialdisziplin sind die 200 Meter Lagen, in der sie regelmäßig zu den besten Schwimmerinnen der Welt gehört.
Das Gleichgewicht zwischen Wettkampf und Familie
Verena Schott ist nicht nur eine herausragende Athletin, sondern auch Mutter von zwei Söhnen, die 2011 und 2015 geboren wurden. Das Jonglieren zwischen ihrem intensiven Training und dem Familienleben ist eine ständige Herausforderung, die viel Organisation und Hingabe erfordert. Unterstützt wird sie dabei von ihrem Lebensgefährten und Trainer Maik Zeh, mit dem sie ihre Rollen klar trennt. „Es erfordert viel Disziplin, sowohl als Athletin als auch als Mutter“, erklärte Schott kürzlich in einem Interview.
Aktuell bereitet sich die 31-Jährige auf die kommenden Paralympischen Spiele in Paris im Jahr 2024 vor, wo sie in fünf Disziplinen antreten wird, unter anderem in den Disziplinen 50 Meter Freistil und 200 Meter Lagen. Diese intensive Vorbereitung ist jedoch mit Herausforderungen verbunden, da sie kürzlich an einem hartnäckigen Infekt litt, der sie mehrere Wochen außer Gefecht setzte. Dennoch bleibt ihr Kampfgeist ungebrochen. „Wir haben uns wieder nach vorne gearbeitet. Sie liebt den Wettkampf und wird zeigen, was sie drauf hat“, so Zeh.
Die Geschichte von Verena Schott ist eine inspirierende Erzählung von Entschlossenheit, Stärke und dem unermüdlichen Einsatz, auch unter widrigen Umständen Erfolg zu haben. Sie hat sich einen Namen in der Welt des Behindertensports gemacht und sich als eine der Heldinnen der Paralympics etabliert. Mit jedem Wettkampf, den sie bestreitet, zeigt sie, dass man sich von Rückschlägen nicht unterkriegen lassen muss, und inspiriert damit zahlreiche Menschen weltweit. Der bevorstehende Wettkampf in Paris wird ein weiterer Kapitel in ihrer Erfolgsgeschichte sein. Ihre Reise ist ein Paradebeispiel dafür, wie Sport Menschen nicht nur körperlich, sondern auch emotional stärken kann.
– NAG