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Usedom: Warum die Sonneninsel beim Solarausbau zurückbleibt

Trotz ihrer sonnigen Lage installiert die Insel Usedom im ersten Quartal 2024 nur neun neue Photovoltaik-Anlagen, was auf Flächenverbrauch durch Naturschutz und ästhetische Bedenken von Hotels zurückzuführen ist, während andere Regionen wie Greifswald und Stralsund deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt liegen.

Die Insel Usedom, bekannt als eine der sonnenreichsten Regionen Deutschlands, erfährt beim Thema Solarenergie unerwartete Rückschläge. Während der erste Quartal 2024 nur neun neue Photovoltaikanlagen verzeichnete, ist Usedom auf eine Gesamtsumme von gerade einmal 98 installierten Anlagen angewiesen. Im Gegensatz dazu boomt das Geschäft mit Solarenergie in den umliegenden Städten wie Greifswald und Stralsund, wo die Installationszahlen bedeutend höher sind.

Anstieg in der Umgebung, Rückschritt auf Usedom

In Greifswald beispielsweise wurden im selben Zeitraum 46 neue Solaranlagen installiert, was einem Zuwachs von 7,8 Prozent entspricht. Stralsund konnte 32 neue Anlagen hinzufügen, während Rügen, ebenfalls in der Nähe, 19 neue Anlagen verzeichnen konnte. Im Vergleich dazu scheint Usedom von dieser Entwicklung weit entfernt zu sein. Dies könnte auf mehrere Faktoren zurückzuführen sein, darunter die attraktiven Reetdächer, die sowohl ästhetische als auch technische Herausforderungen bei der Installation von Solarmodulen mit sich bringen.

Herausforderungen der Solarinstallation

Die Reetdächer auf Usedom, die für Touristen ein echtes Highlight darstellen, sind für die Monteure von Solaranlagen eine Herausforderung. Der Energieexperte von Vattenfall erklärt, dass die Installation auf einem Reetdach zwar möglich ist, jedoch viele Nachteile mit sich bringt. Das Dach benötigt ausreichend Luft, Licht und Wärme, die durch das Anbringen von Solarmodulen eingeschränkt werden könnten.

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Naturschutz und ästhetische Überlegungen

Ein weiterer wichtiger Faktor ist der Naturschutz. Viele Flächen auf Usedom stehen unter Schutz, was den Bau großer Solarparks erschwert. Diese Problematik ist besonders relevant, wenn man bedenkt, dass in anderen Teilen Vorpommerns Anlagen häufiger installiert werden, ohne diese Einschränkungen.

Rückblick auf die Photovoltaik-Entwicklung in MV

Trotz des geringen Wachstums auf Usedom zeigt der Trend in Mecklenburg-Vorpommern insgesamt eine Stabilität. Der Anteil der Photovoltaik an der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien hat sich seit 2011 relativ konstant gehalten. Mit über 28.000 Anlagen in 2022 entspricht MV dem bundesweiten Trend, der einen Anstieg der Anzahl von Photovoltaikanlagen um 16 Prozent zeigt.

Der Energiemarkt und die Besonderheiten von Usedom

Trotz der Herausforderungen auf Usedom ist die Nachfrage nach Solaranlagen in anderen Regionen nach dem Ukraine-Krieg und den steigenden Energiepreisen gestiegen. Experten prognostizieren, dass 2024 ein Rückschritt für Usedom darstellen könnte, da die Installationen in der Regel im ersten Quartal erfolgen, um sie noch im selben Jahr nutzen zu können. Obwohl die Insel perfekte Bedingungen durch ihre hohe Anzahl an Sonnenstunden bietet, bleiben die Bürger und Unternehmen zurückhaltend, wenn es um die Installation von Solaranlagen geht.

Fazit: Ein ungenutztes Potenzial

Das ungenutzte Potenzial an Solarenergie auf Usedom ist bedauerlich, wenn man die günstigen Bedingungen in Betracht zieht. Während umliegende Städte florieren, bleibt Usedom weit hinter dem möglichen Fortschritt zurück. Es stellt sich die Frage, wie die Insel ihre Position als Sonneninsel langfristig sichern kann, während gleichzeitig die Herausforderungen im Bereich des Naturschutzes und der kulturellen Identität, wie das Reetdach, berücksichtigt werden müssen.

– NAG

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