Das Landwirtschaftsministerium von Mecklenburg-Vorpommern signalisiert mit Freude, dass die diesjährige Getreideernte als äußerst erfolgreich betrachtet wird. Landwirtschaftsminister Till Backhaus (SPD) berichtete, dass auch die Kartoffelernte zu den erfreulichen Ergebnissen zählt.
Die modernen Betriebe in der Region haben durch Fachwissen und innovative Ansätze hervorragende Erträge erzielt. Backhaus würdigte diese Leistungen am Wochenende während des feierlichen Landeserntedankfestes, das in der Hansestadt Stralsund stattfand. Er betonte die Dankbarkeit, die diesen Bauern entgegengebracht werden sollte, und hob die Bedeutung solche Feste hervor, um die Arbeit der Landwirte zu würdigen.
Festliche Ereignisse und Ausstellungen
Der Festumzug, der nach einem Erntedank-Gottesdienst durch die Innenstadt Stralsunds führte, zog Tausende von Schaulustigen an. Die Besucher konnten sowohl historische Traktoren als auch moderne landwirtschaftliche Maschinen bestaunen. Besondere Highlights dieses Festes waren die Verkaufsstände, wo zahlreiche regionale Erzeuger ihre Produkte anboten, sowie die Hafeninsel, auf der ein Strohballen-Labyrinth aufgebaut war.
Am Samstag wurde das Fest von Jagdhornbläsern aus Bremerhagen eröffnet, und die Vorfreude auf die Feierlichkeiten war spürbar. Die Resonanz der Besucher war durchweg positiv, was Oberbürgermeister Alexander Badrow (CDU) stolz machte. „Wir sind wirklich stolz, dass das alles so gelungen ist und sagen danke an alle Mitwirkenden“, sagte Badrow.
Die Ernteergebnisse sprechen für sich. Besonders bemerkenswert ist der Winterweizen, dessen Anbaufläche in diesem Jahr insgesamt etwa 280.000 Hektar ausmacht. Mit einem durchschnittlichen Ertrag von 79,5 Dezitonnen je Hektar konnten die Landwirte eine Steigerung im Vergleich zum Vorjahr um 7,4 Prozent erzielen. Das Augenmerk liegt ebenfalls auf der Wintergerste, die ähnliche Erträge verzeichnete. Auch im Bereich der Kartoffeln zeigen die Zahlen erfreuliche Entwicklungen mit 438 Dezitonnen pro Hektar, was einem Anstieg von 21 Prozent gegenüber dem langjährigen Durchschnitt entspricht.
Herausforderungen für die Landwirtschaft
Trotz der positiven Zahlen gibt es auch Herausforderungen. Backhaus wies darauf hin, dass die Rapsanbaufläche und die damit verbundenen Erträge zurückgehen, was auf Schädlingsbefall und ungünstige Wetterbedingungen zurückzuführen ist. „Es gibt wohl kaum einen anderen Wirtschaftszweig, der mehr abhängig vom Wetter ist“, erklärte der Minister und verwies auf die Tatsache, dass trotz moderner Technologien und umfangreicher Erfahrung die Wetterverhältnisse eine entscheidende Rolle spielen.
Ein weiterer zentraler Punkt, den Backhaus ansprach, ist die Frage der Ernährungssicherheit in Bezug auf den Klimawandel. Er betonte, dass es unerlässlich sei, Lösungen für diese Herausforderungen zu finden und gleichzeitig ökologisch vertretbare Produktionsmethoden zu entwickeln. „Erntedank ist eines der ältesten Feste der Menschheit“, sagte er weiter, „mit diesem Fest soll die Arbeit der Landwirte gewürdigt werden und der Dank für die qualitativ hochwertigen Lebensmittel, die wir genießen dürfen, ausgesprochen werden.“
Diese Betrachtungsweise wird auch von der kirchlichen Seite unterstützt. Bischof Tilman Jeremias sprach in seiner Festpredigt über die gegenwärtigen Schwierigkeiten, die viele Menschen weltweit betreffen, wie etwa Hunger und Umweltkatastrophen. „Wir dürfen nicht nur die negativen Aspekte wahrnehmen, sondern auch die Fülle und den Reichtum der Schöpfung loben“, mahnte er und hob hervor, wie wichtig es ist, sowohl Dankbarkeit als auch Verantwortung zu zeigen.
Das Erntedankfest in Stralsund war nicht nur eine Anerkennung der landwirtschaftlichen Erfolge, sondern auch eine Erinnerung an die tief verwurzelten Traditionen und den Respekt, den die Nahrungsmittel verdienen, die auf unseren Tellern landen. In einem zeitgenössischen Kontext ist es eine Feier des Lebens, die sich an die Essenz der Landwirtschaft und ihre Bedeutung für die Gesellschaft orientiert. Stralsund, als neuer Gastgeber für diese Feier, hat einmal mehr bewiesen, wie stark die Verbindungen zwischen Stadt und Land sind, was der lokale Landwirtschaft ständigen Rückenwind gibt.
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