In Stralsund leistet die Caritas mit ihrem ehrenamtlichen Hospizteam wertvolle Arbeit, um sicherzustellen, dass niemand in Einsamkeit sterben muss. Unter der Leitung von Martina Steinfurth kümmern sich die Helfer intensiv um Patienten, die in ihren letzten Lebenswochen Unterstützung benötigen. Der Fokus liegt darauf, ihren Klienten, wie der schwer kranken Sindy, Freude zu bereiten und ihnen das Gefühl von Nähe und Verbundenheit zu schenken.
Das Team engagiert sich für Menschen mit schweren Erkrankungen und sorgt dafür, dass sie nicht alleine sind. „Unser Ziel ist, dass niemand einsam sterben muss“, sagt Steinfurth und betont die Wichtigkeit der menschlichen Verbindung in schwierigen Zeiten. Die Besuche des Hospizteams bieten den Betroffenen emotionale Unterstützung und helfen, die verbleibende Zeit so angenehm wie möglich zu gestalten.
Das Leben genießen trotz Krankheit
Sindy, die während eines Besuchs von Doreen ihren Wunsch äußert, einmal nach Dänemark in den Urlaub zu fahren, zeigt, wie es den Helfern gelingt, auch in bedrückenden Situationen neue Lebensfreude zu wecken. Kleine Tagesausflüge sind ein erster Schritt, um den Traum zu verwirklichen. „Vielleicht für eine Übernachtung“, hofft Sindy. Solche Ausflüge erfordern jedoch sorgfältige Planung und die Unterstützung des Pflegepersonals. Beide Frauen sind entschlossen, diesen Traum gemeinsam zu realisieren und Kreativität bei der Umsetzung zu zeigen.
Martina Steinfurth unterstützt die beiden dabei und koordiniert alle notwendigen Schritte im Hintergrund. Sie sorgt dafür, dass es sowohl den Betreuern als auch den Betreuten gut geht, denn die Chemie zwischen ihnen muss stimmen. „Es muss für beide Seiten passen“, sagen Sindy und Doreen übereinstimmend. Ein Gefühl von Vertrautheit und Vertrauen bildet die Grundlage für diese besondere Beziehung.
Letzte-Hilfe-Kurse als Vorbereitung auf das Unvermeidliche
Die Konfrontation mit dem Thema Tod ist für viele Menschen schwierig. Doch Steinfurth fühlt sich in ihrer Rolle sowohl als Koordinatorin als auch als Mentorin privilegiert. „Ich hab als 14-Jährige in einer Pflegeeinrichtung miterlebt, dass Menschen zum Sterben ins Badezimmer geschoben wurden. Ich kann jetzt aktiv etwas dafür tun, dass Menschen nicht mehr alleine sterben müssen,“ erzählt sie. Um dieser Herausforderung gerecht zu werden, bietet das Hospizteam auch Letzte-Hilfe-Kurse an, die seit 2015 in Deutschland stattfinden und seitdem großes Interesse wecken. Hier lernen Teilnehmer, wie sie Sterbenden und Trauernden beistehen können – eine Fähigkeit, die in unserer Gesellschaft oft vernachlässigt wird.
Das Konzept zu diesen Kursen wurde erstmals 2008 im Rahmen einer Masterarbeit entwickelt. Es ermöglicht den Teilnehmern, sich mit den unliebsamen Themen Tod und Trauer auseinanderzusetzen. Diese Art von Vorbereitung fördert nicht nur das Verständnis für die Bedürfnisse der Betroffenen, sondern motiviert auch viele, sich in der ambulanten Hospizarbeit zu engagieren.
In Deutschland finden Letzte-Hilfe-Kurse regen Zuspruch. Viele Menschen nutzen diese Gelegenheit, um sich emotional und praktisch auf die unvermeidlichen Herausforderungen des Lebens vorzubereiten und dabei auch neue Verbindungen zu knüpfen. Die regelmäßigen Initiativen wie der Welthospiztag hingegen lenken die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf tabuisierte Themen rund um den Tod und das Sterben. Die Caritas in Stralsund und ihre ehrenamtlichen Mitarbeiter setzen sich somit für eine Kultur des Miteinanders ein, in der auch der Tod ein Teil des Lebens ist.
Für weitere Informationen zu den Aktivitäten der Caritas und den Letzte-Hilfe-Kursen empfiehlt sich ein Blick in die Berichterstattung auf www.ndr.de, wo die Hintergründe und die wichtigsten Entwicklungen zusammengefasst werden.