Der Kreis Mecklenburgische Seenplatte sieht sich im kommenden Jahr mit einem finanziellen Engpass konfrontiert, der in seiner Geschichte beispiellos ist. Mit einem drohenden Defizit von über 50 Millionen Euro plant die Verwaltung die Präsentation des Haushaltsentwurfs vor dem Finanzausschuss des Kreistages. Dieser Entwurf für das Jahr 2025 beläuft sich auf mehr als 800 Millionen Euro, wobei ein erheblicher Teil der Mittel für soziale Ausgaben eingeplant ist.
Der Vizelandrat Thomas Müller äußerte, dass soziale Ausgaben mehr als die Hälfte des Budgets ausmachen. Diese Ausgaben umfassen unter anderem gestiegene Kosten für Kindertagesstätten. Während im Jahr 2019 ein Platz in einer Kita noch rund 600 Euro kostete, mussten die Gemeinden in diesem Jahr bereits über 900 Euro pro Platz aufbringen. Diese erheblichen Preissteigerungen werden größtenteils vom Landkreis getragen, was die finanziellen Herausforderungen zusätzlich verstärkt.
Finanzielle Bewältigungsstrategien
Ein bedeutender Punkt, der bislang im Raum steht, ist die mögliche Erhöhung der sogenannten Kreisumlage. Sollte dies der Fall sein, müssten die Gemeinden mehr Geld aus ihrem Haushalt an den Kreis abführen. Diese Gelder sind entscheidend für die Finanzierung gemeinsamer Projekte, wie die Instandhaltung von Schulen, die Betreuung in Kindergärten sowie die Sanierung von Straßen. Der Kreistag steht also vor der Herausforderung, Lösungen zu finden, um die finanziellen Belastungen sowohl für den Kreis als auch für die einzelnen Gemeinden nachhaltig zu bewältigen.
Die geplanten Ausgaben für den Haushalt sind zudem stark konjunkturabhängig und unterliegen Schwankungen, die die finanziellen Ressourcen des Kreises weiter strapazieren könnten. Diese Situation stellt die Verwaltung vor die Aufgabe, einen ausgeglichenen Haushalt zu präsentieren und gleichzeitig die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger auf einem akzeptablen Niveau zu halten, ohne dass die sozialen Leistungen in Mitleidenschaft gezogen werden.
Der Kreistag wird somit in den kommenden Wochen intensiv über den Haushaltsentwurf und die benötigten Maßnahmen diskutieren müssen, um sicherzustellen, dass auch in schwierigen finanziellen Zeiten eine angemessene Versorgung der Bevölkerung gewährleistet bleibt. Die Präsentation des Haushaltsentwurfs ist für Montag geplant, wobei die Vorbereitungen bereits jetzt in vollem Gange sind, um auf die vielfältigen Herausforderungen reagieren zu können.
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