Ein Sturm der Entrüstung zieht durch Mecklenburg-Vorpommern! Die Debatte um Gendern mit Sternchen und anderen geschlechtergerechten Sprachzeichen sorgt für hitzige Diskussionen in Städten wie Neubrandenburg, Rostock und Greifswald. Am Mittwoch wird die Stadtvertretung in Neubrandenburg über ein mögliches Verbot der Gendersprache entscheiden. Der fraktionslose Ratsherr Tim Großmüller, bekannt für seine umstrittenen Ansichten, bezeichnet das Gendern als „Verunstaltung“ der deutschen Sprache und fordert ein Verbot.
Die Meinungen der Bürger sind gespalten! Doris Voelzke aus Trollenhagen äußert sich empört: „Ich als Frau fühle mich durch dieses sogenannte Gendern ständig diskriminiert. Ich bin nun mal eine Frau und kein *innen!“ Die Diskussion über die Verwendung von Gendersternchen und Co. ist nicht nur in Neubrandenburg ein heißes Thema. Auch in Rostock gibt es Bestrebungen, einen vor einem halben Jahr eingeführten Leitfaden für gendergerechte Sprache wieder abzuschaffen. Die AfD und CDU argumentieren, dass die Sonderzeichen die Lesbarkeit und Verständlichkeit erschweren.
Ein Rückschritt in Greifswald und Stralsund
In Greifswald wurde kürzlich beschlossen, dass die Verwaltung auf Gendersprache verzichten soll. Der Rückkehr zum generischen Maskulinum steht ein Alternativvorschlag gegenüber, der die konsequente Ansprache von „Antragstellerinnen“ und „Schülerinnen“ fordert. In Stralsund haben die Stadtvertreter bereits im März 2023 gegen Genderzeichen gestimmt und damit einen Tabubruch begangen, indem sie einen Antrag der AfD unterstützten.
Die Diskussion um geschlechtergerechte Sprache zieht sich durch ganz Deutschland. Umfragen zeigen, dass eine Mehrheit der Deutschen die Verwendung von Sonderzeichen ablehnt. In Bayern trat im April ein Genderverbot für Schulen und Behörden in Kraft, während in anderen Bundesländern ähnliche Verbote angekündigt wurden. In Hamburg scheiterte ein Volksbegehren gegen Gendersprache, doch in MV und Brandenburg wurden entsprechende Initiativen gestartet. Die Landesregierung plant jedoch kein Verbot, sondern gibt lediglich Handlungsempfehlungen für geschlechtergerechte Sprache.