Mecklenburg-VorpommernNordrhein-Westfalen

Debatte über Zentrale Abschlussprüfungen: Lehrer kritisieren ZP10

Die Einführung zentraler Abschlussprüfungen (ZP10) an Gymnasien in Nordrhein-Westfalen im Jahr 2024 stößt auf Kritik des Philologenverbands, der diese als unnötige Belastung für Lehrer und Schüler ansieht, während das Schulministerium deren Bedeutung für Chancengerechtigkeit und Vergleichbarkeit betont.

In Nordrhein-Westfalen gibt es seit diesem Jahr wieder zentrale Abschlussprüfungen für Gymnasien nach der 10. Klasse, was für reichlich Diskussionen sorgt. Der Philologenverband hat klar Stellung bezogen und ist mit den neuen Regelungen unzufrieden. Dies betrifft besonders die verpflichtenden Abschlussprüfungen, die im Bildungssystem als ZP10 bekannt sind. Der Verband sieht in diesen Prüfungen eine unnötige Zusatzlast für die Lehrkräfte und hinterfragt deren Sinnhaftigkeit, da nur wenige Schüler das Gymnasium nach der Mittelstufe verlassen.

Die ZP10 sind seit 2024 verpflichtend und umfassen Prüfungen in den Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik. Der Philologenverband hat die Landesregierung aufgefordert, diese Prüfungen abzuschaffen oder wenigstens für den Großteil der Schüler, die nicht nach der 10. Klasse abgehen, freiwillig zu gestalten. Sabine Mistler, die Vorsitzende des Verbandes, äußerte den Vorschlag, dass lediglich die wenige Schülergruppe, die tatsächlich das Gymnasium an dieser Stelle verlässt, die ZP10 ablegen sollte. Dies würde den Druck auf die Lehrer verringern und die Notwendigkeit der Prüfungen neu definieren.

Die Sichtweise des Ministeriums

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Im Rahmen dieser Argumentation bietet das Ministerium den Lehrkräften und der Schulaufsicht eine Möglichkeit, sich über den Leistungsstand der Schüler zu informieren. Es wird hervorgehoben, dass die ZP10 nicht nur als Prüfungsinstrument dienen, sondern auch den Schülern eine wertvolle Erfahrung im Umgang mit Leistungsüberprüfungen bieten. Dies soll sie insbesondere auf das Zentralabitur vorbereiten.

Um den hohen Aufwand der zentralen Prüfungen etwas auszugleichen, erlaubt das Ministerium den Schulen, die Anzahl der regulären Klassenarbeiten in der 10. Klasse um eine Arbeit zu reduzieren. Zudem gibt es seit Beginn des Schuljahres 2023/24 eine Entlastung für die Lehrkräfte: In den Klassen 7 und 8 wird jeweils eine Klassenarbeit weniger in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch geschrieben.

Die Opposition und einige Bildungsverbände zeigen sich jedoch skeptisch bezüglich der praktischen Umsetzung der ZP10. Sie argumentieren, dass die Anforderungen der Prüfungen, die nun flächendeckend im NRW Bildungssystem gelten, die Lehrer überlasten und die Schüler unnötig stressen könnten. Vor allem die Frage der Chancengerechtigkeit bleibt kontrovers, da die Realität in den Klassenzimmern oft weit von den Idealvorstellungen des Ministeriums entfernt ist.

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Durch die Rückkehr der ZP10 stellt sich die Frage, ob die Maßnahmen zur Entlastung der Lehrkräfte und die Überprüfung der Schülerleistungen tatsächlich den gewünschten positiven Effekt haben werden. Die Debatte über Sinn und Unsinn der zentralen Abschlussprüfungen bleibt also auch weiterhin ein heißes Thema in Nordrhein-Westfalen.

– NAG

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