Der 250. Geburtstag von Caspar David Friedrich zieht derzeit zahlreiche Besucher nach Greifswald, der Geburtsstadt des bedeutenden Romantikmalers. Eine Vielzahl an Veranstaltungen und Ausstellungen rund um dieses Jubiläum hat nicht nur die Kunstliebhaber in seinen Bann gezogen, sondern auch Familien und junge Menschen. Das Jubiläumsjahr hat erst begonnen, und bereits jetzt sind die ersten Erfolge sichtbar.
Das Pommersche Landesmuseum in Greifswald verzeichnet beeindruckende Besucherzahlen: In den ersten acht Monaten des Jahres strömten bereits 51.000 Gäste in die Ausstellungen, die sich dem Werk Friedrichs widmen. Dies dürfte ein Beweis für das anhaltende Interesse an seinem Schaffen und eine gelungene Werbung für die Region Vorpommern sein. Bereits am ersten Tag des Jubiläumsjahres, im Januar 2024, beeindruckte der Buchautor Florian Illies die Anwesenden im Dom St. Nikolai mit humorvollen Kommentaren, die die Bedeutung Friedrichs für die deutsche Kunst herausstellten.
Magisches Licht im Greifswalder Dom
Eines der bleibenden Erbe dieses Jubiläums wird ein liebevoll gestaltetes Fenster im Ostgiebel des Greifswalder Doms sein, das der international renommierte Lichtkünstler Olafur Eliasson entworfen hat. Inspiriert von Friedrichs Gemälde „Huttens Grab“, empfängt der Besucher hier ein breites Spektrum an Lichtnuancen, die von einem strahlenden Blau bis hin zu einem tiefen Rot reichen, sobald die Sonnenstrahlen durch das Kunstwerk fallen.
Die Organisatoren haben besonders darauf geachtet, ein breites Publikum anzusprechen, darunter auch jüngere Generationen. Bei der Eröffnungsveranstaltung wurde elektronische Musik von Christian Löffler präsentiert, die in Kombination mit einer beeindruckenden Lichtshow ein modernes Gefühl hervorrief. Dies hat dazu geführt, dass Schüler und Schulklassen aus der Umgebung die Möglichkeit genutzt haben, die zeitlosen Werke Friedrichs zu entdecken. Die Kuratorin Birte Frenssen beschreibt, wie die Bilder von Friedrich selbst in einem lauten Klassenzimmer für Momente der Stille sorgen. Sie betont, dass die Werke des Malers nicht nur Kunstwerke sind, sondern auch tiefere Gedanken zu Leben, Zukunft und Identität anregen.
Internationale Aufmerksamkeit für einen deutschen Meister
Caspar David Friedrich gilt nicht nur in Deutschland, sondern auch international als der Maler der Romantik. Dies zeigt sich beispielsweise in der zunehmenden Zahl von Besuchern aus dem Ausland, die nach Greifswald reisen, um mehr über ihn und sein Erbe zu erfahren. Eine große Ausstellung in New York wird bereits im kommenden Jahr stattfinden, was erneut die umfassende internationale Interessiertheit an seinem Schaffen unterstreicht. Besondere Anfragen zum Leben Friedrichs kommen bereits aus verschiedenen Teilen der Welt, und so kommt es nicht selten vor, dass die telefonischen Anfragen im Pommerschen Landesmuseum von ganz weit her stammen.
Ein weiterer Höhepunkt wird die geplante Ausstellung „Heimatstadt“ im Pommerschen Landesmuseum sein, die am 16. Oktober 2024 eröffnet. Hierbei werden einige wichtige Werke Friedrichs, darunter das Gemälde „Die Wiesen vor Greifswald“, aus anderen Städten nach Vorpommern transportiert. Diese Ausstellung verspricht, das Publikum noch weiter für das vielfältige Werk Friedrichs zu begeistern und das Jubiläumsjahr gebührend abzuschließen.
Die besondere Verbindung zwischen Friedrichs Kunst und der einzigartigen Landschaft Vorpommerns wird immer wieder als ein Schlüssel zu seinem Schaffen bezeichnet. Ruth Slenczka, die Direktorin des Pommerschen Landesmuseums, hebt hervor, dass die natürlichen Farben und die Lichtstimmungen der Region direkt in die Gemälde einfließen. „Seit ich hier in Vorpommern bin, erkenne ich, dass diese Friedrich-Himmel und dieses Friedrich-Meer wirklich so aussehen, wie es hier ist“, sagt sie und verdeutlicht so die Authenzität und den Einfluss der Region auf Friedrichs Arbeiten.
Das Ausstellerteam hat mit akribischer Detailgenauigkeit dafür gesorgt, dass bedeutende Skizzen und persönliche Briefe Friedrichs ins Rampenlicht gerückt werden, um die vielschichtige Persönlichkeit des Künstlers näherzubringen. Der Maler wird nicht nur als der zurückgezogene Künstler wahrgenommen, sondern auch als ein Familienmensch mit tiefen Bindungen zu seiner Heimat.
Es bleibt spannend, mit welchen weiteren Höhepunkten das Jubiläumsjahr noch überraschen wird. Der Trend zeigt klar: Caspar David Friedrich bleibt ein zentraler Teil der deutschen Kulturlandschaft, und sein Erbe wird auch in Zukunft lebendig gehalten. Unterstützung in Form von Apps und digitalen Medien, die die Werke des Malers erlebbar machen, zeigt, wie die Kunst weitergetragen und modern interpretiert werden kann.
– NAG