Ein mutiger Schritt in die Zukunft des Fußballs: Ben, der einst als Lili Borchardt auf dem Platz stand, hat sich nach einer Geschlechtsumwandlung entschieden, weiterhin im Frauenfußball zu spielen. Die 23-jährige Geschichte des Kampfes gegen Vorurteile und für Akzeptanz nimmt eine neue Wendung. Nach eineinhalb Jahren Ausschluss von Punktspielen aufgrund seiner Transidentität, öffnete der Deutsche Fußballverband (DFB) mit neuen Regularien die Türen für Spieler wie Ben. Diese Regeländerung erlaubt es Trans-, intergeschlechtlichen und nicht-binären Personen, selbst zu entscheiden, in welcher Liga sie spielen möchten.
Ein Rückschlag und ein Neuanfang
Die Entscheidung, als Mann in einer Frauenmannschaft zu spielen, war für Ben nicht nur eine sportliche, sondern auch eine emotionale Herausforderung. „Die Akzeptanz im Frauenfußball ist einfach viel größer“, erklärt er. Trotz verletzender Kommentare wie „Frauen mit Bart gehören auf den Jahrmarkt“ bleibt Ben stark. Seine Teamkollegin und Kapitänin Jenny Koss unterstützt ihn: „Fußballspielen kann er halt – das ist gut für uns.“ Die Gegner der neuen DFB-Regelung werfen ihm vor, körperliche Vorteile zu haben, doch Ben kontert: „Das ist völliger Bullshit. Man kann nicht am Testosteron festmachen, ob ich besser spiele.“
Die HSG Warnemünde, in der Ben spielt, rangiert auf dem zweiten Tabellenplatz. Mit dem Ziel, im Frühjahr fit zurückzukehren, steht für ihn in der Winterpause die nächste Operation an. Ben hat bereits 23 Jahre Erfahrung auf dem Platz gesammelt – erst als Mädchen, dann als Frau und jetzt als Mann. Er kämpft nicht nur um sportliche Erfolge, sondern auch um Akzeptanz und Gleichheit im Fußball.