Stand: 17.08.2024 11:45 Uhr
In Mecklenburg-Vorpommern wird das Angeln für Menschen mit Behinderung zunehmend zugänglicher. In Marlow wurde ein spezieller Angelplatz eingerichtet, der als Modell für weitere Anlagen dienen soll.
Barrierefreies Angeln als neue Chance
Das Angeln ist für viele Menschen eine entspannende Freizeitbeschäftigung, zu der jedoch einige Gruppen oft keinen Zugang haben. Dies gilt insbesondere für Menschen mit Behinderung. Ein neuer Angelplatz in Marlow, Mecklenburg-Vorpommern, bietet nun die Möglichkeit, diese Barriere zu überwinden. Die Idee des barrierefreien Angelns wird nicht nur umgesetzt, sondern hat das Potenzial, als Vorbild für andere Regionen zu dienen.
Mit einem Rollstuhl ans Wasser
Der Angelplatz an der Recknitz ist speziell für Menschen mit Behinderungen ausgelegt. Uwe Sauck, ein Angler aus einer Pflegeeinrichtung in Gelbensande, erklärt die Herausforderungen, die er ohne diese barrierefreie Lösung erlebt hätte. „Sich hier auf der Wiese oder am abfallenden Ufer hinzustellen, ist eine schwere Sache mit dem Rollstuhl,“ sagt er. Dank des neuen Platzes kann er nun einfacher am Wasser angeln.
Optimierung durch Schleswig-Holstein
Diese Initiative wurde stark von Erfahrungen in Schleswig-Holstein inspiriert. Bernd Dickau, Präsident des Landesanglerverbands Mecklenburg-Vorpommern, erwähnt, dass in Schleswig-Holstein bereits 36 solcher barrierefreien Angelstellen existieren. Der Austausch von Wissen und Konzepten zwischen den beiden Bundesländern könnte die Umsetzung weiterer solcher Plätze beschleunigen. Dabei ist es wichtig, dass die Konstruktionen einfach zu warten sind, was durch die Verwendung von Holzmaterialien erreicht wird.
Ein besonderes Erlebnis für alle
Uwe Sauck hat das Angeln für sich entdeckt, obwohl er es früher als zu ruhig empfand. Der Angelplatz ermöglicht es ihm, die Freizeitaktivität in vollen Zügen zu genießen. „Mit dem Rollstuhl komme ich hier bis ans Wasser rangefahren, kann hier sitzen und die Angel reinhalten“, berichtet er. An diesem Tag fängt er sogar einen Barsch, was ihm große Freude bereitet. Dieser Erfolg ist für ihn nicht nur ein Moment des Glücks, sondern auch ein Symbol für die neu gewonnene Freiheit.
Die Zukunft des barrierefreien Angelns
Das Projekt in Marlow könnte wegweisend für weitere Entwicklungen in Mecklenburg-Vorpommern sein. Der Landesanglerverband plant nicht nur, weitere Plätze zu schaffen, sondern auch ein Bildungskonzept zu entwickeln, das junge Menschen in das Angeln einführt. Dieses Konzept, „Angeln macht Schule“, könnte dazu beitragen, das Bewusstsein für den Umweltschutz und die Biodiversität zu stärken.
Jede neue barrierefreie Angelstelle bringt nicht nur praktische Vorteile für Angler mit Behinderung, sondern auch eine Chance für sozialere Freizeitaktivitäten in der Gemeinschaft. Angeln wird so zu einer verbindenden Erfahrung, die Menschen zusammenbringt.
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– NAG