Die Ernennung von Annett Zahn zur Führungsgruppenleiterin der Polizei Wismar markiert einen bedeutenden Schritt in Richtung gleichberechtigter Geschlechterverteilung in Leitungspositionen innerhalb der Polizei Mecklenburg-Vorpommern. Zahn übernimmt in dieser Funktion nicht nur die Verantwortung für 320 Polizeibeamte, sondern setzt auch ein Zeichen für die Förderung weiblicher Führungskräfte in einem traditionell männerdominierten Berufsfeld.
Erfahrungen einer engagierten Polizistin
Annett Zahn blickt auf 31 Jahre Berufserfahrung in der Polizei zurück. Ihr Werdegang begann mit einer einzigen Bewerbung zur Landespolizei MV. Ihre Karriere führte sie von der Streifenpolizei in Schwerin über die Ermittlungen in komplexen Kapitaldelikten bis hin zu einer Abordnung zum Ministerium für Inneres und Sport. Diese vielseitigen Erfahrungen sind nicht nur für sie persönlich wertvoll, sondern werden auch als Gewinn für die Polizeiinspektion Wismar betrachtet. Anja Hamann, die Polizeipräsidentin von Rostock, hebt hervor, dass Zahns umfassendes Wissen und ihre Perspektivenvielfalt eine Bereicherung für die Polizeiarbeit darstellen.
Herausforderungen und Erinnerungen
Obwohl sie sich auf ihre neuen Aufgaben in der Führungsebene freut, denkt Zahn gelegentlich nostalgisch an ihre Zeit als Streifenpolizistin zurück. Besonders prägend war für sie der Brand in einem Kinderheim, bei dem ein Kind starb. Erlebnisse wie diese haben ihr Engagement für die Polizeiarbeit geprägt und ihre Sensibilität für soziale Probleme geschärft. Zahn betont, wie wichtig es ist, in schwierigen Situationen den Dialog zu suchen und für die Menschen da zu sein, die Unterstützung benötigen.
Frauen in Führungspositionen
Mit Annett Zahns Ernennung hat sich der Prozentanteil weiblicher Führungskräfte in der Polizei Mecklenburg-Vorpommern erhöht. Laut einer Mitteilung des Innenministeriums beträgt der Frauenanteil in der Landespolizei mittlerweile etwa 30 Prozent. Jedoch liegt der Anteil an der Spitze nur bei rund 20 Prozent. „Diese Entwicklung ist entscheidend für die Gleichstellung im Polizeidienst“, beschreibt Anja Hamann die Bedeutung von Zahns Position. Durch ihre Rolle wird nicht nur die Vielfalt gefördert, sondern auch die Priorität auf die Integration weiblicher Stimmen in Führungsstrukturen gelegt.
Ausblick auf die Zukunft
Annett Zahn zeigt sich optimistisch und voller Vorfreude auf die neuen Herausforderungen. Die Bereitschaft, aus ihren bisherigen Erfahrungen zu lernen und neue Wege zu erkunden, verdeutlicht ihren Engagement für die Polizeiarbeit und die Community. „Die sozialpsychologische Betreuung wird immer besser, und die Zusammenarbeit im Team ist großartig“, bemerkt sie. Es bleibt zu hoffen, dass ihre Ernennung nicht nur für Wismar, sondern für die gesamte Polizei ein Schritt in die richtige Richtung ist, um gerechtere und ausgewogenere Strukturen zu schaffen.
– NAG