Die Verantwortung für die Kontrolle der Fischerei im Land Mecklenburg-Vorpommern liegt in den Händen von engagierten Ehrenamtlichen. Unter ihnen sticht Dominik Schwab hervor, der als Fischereiaufseher in seinem Revier an der Elbe und ihren Nebenflüssen für Ordnung sorgt. Doch die Zahlen zeigen, dass seine Tätigkeit eine Herausforderung darstellt.
Rollen und Herausforderungen der Fischereiaufsicht
Im Jahr 2023 wurden in Mecklenburg-Vorpommern rund 1.300 Verstöße von Anglern registriert, wobei über 300 dieser Vergehen von ehrenamtlichen Aufsehern, wie Dominik Schwab, beobachtet wurden. Diese Daten stammen vom Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei (LALLF). Auffällig ist, dass lediglich 46 von insgesamt etwa 350 freiwilligen Kontrolleuren für die Mehrzahl der Meldungen verantwortlich waren. Dies deutet auf das dringende Bedürfnis nach mehr ehrenamtlichen Fischereiaufsehern hin.
Die Pflichten eines Fischereiaufsehers
Die Hauptaufgabe eines Fischereiaufsehers besteht darin, Angler hinsichtlich der Einhaltung von Vorschriften zu überprüfen. Dies beinhaltet sowohl die Kontrolle des Fischer- und Erlaubnisscheins als auch der Angelausrüstung. Laut Schwab ist es wichtig, dass Angler eine geeignete Landehilfe dabei haben, um den gefangenen Fisch artgerecht zu betäuben und zu töten. Ein Fischer, den Schwab bei einer Kontrolle an der Sude erwischte, hatte alle nötigen Utensilien dabei, jedoch gab es Streitigkeiten bezüglich der Anzahl der benutzten Ruten.
Der präventive Aspekt der Kontrollen
Schwab sieht die Kontrollen nicht ausschließlich als Bestrafung, sondern auch als präventive Maßnahme. Indem er den Anglern ins Bewusstsein ruft, dass sie jederzeit kontrolliert werden können, hofft er, dass sie sich an die Vorschriften halten. „Es geht darum, Angler zum Nachdenken zu bringen“, erklärt er. Oft sei der Gedanke, dass man möglicherweise kontrolliert werden könnte, der entscheidende Faktor, der Angler davon abhält, gegen Regeln zu verstoßen.
Ein Blick in die Zukunft
Angesichts der sinkenden Anzahl aktiver Kontrolleurinnen und Kontrolleure plant der Landesanglerverband Mecklenburg-Vorpommern, neue Mitglieder zu gewinnen. Voraussetzungen dafür sind die Volljährigkeit, der Besitz eines Fischereischeins und ein sauberes Führungszeugnis. Zukünftige Fischereiaufseher müssen zudem ein Jahr lang von erfahrenen Aufsehern begleitet werden, um sich Wissen in den Bereichen Fischerei-, Ordungs- und Strafrecht anzueignen.
Die rechtlichen Konsequenzen von Verstößen
Die Aufzeichnung von Verstößen ist für Schwab nicht nur eine bürokratische Pflicht. Beispielsweise wird ein Angler, der mit einer illegalen vierten Rute beim Fischen erwischt wurde, nicht nur verwarnt, sondern kann auch mit schwerwiegenden rechtlichen Folgen rechnen. Fischwilderei kann mit bis zu zwei Jahren Freiheitsstrafe oder Geldstrafe geahndet werden. Dominik Schwab weiß, dass es in seiner Verantwortung liegt, dem Gesetz genüge zu tun, und kann nicht einfach wegsehen.
Gemeinschaft und Engagement in der Fischerei
Die Arbeit von Fischereiaufsehern wie Dominik Schwab ist für den Schutz der Fischbestände und die Einhaltung von Vorschriften entscheidend. Sie tragen dazu bei, das Fischen in Mecklenburg-Vorpommern nachhaltig zu gestalten. Um die Zukunft der Fischereiaufsicht zu sichern, ist es unerlässlich, neue motivierte Ehrenamtliche zu gewinnen. Diese Herausforderungen bergen großes Potenzial, sowohl für die Anglergemeinschaft als auch für die Ökosysteme der Gewässer in der Region.
Insgesamt zeigt sich, dass die Unterstützung und das Engagement für die Fischereiaufsicht nicht nur den Anglern, sondern auch der natürlichen Umwelt zugutekommen. Ein nachhaltiger Umgang mit den Ressourcen der Gewässer ist für alle Beteiligten von Bedeutung.
– NAG