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10.500 Jahre altes Paddelstück im Duvenseer Moor entdeckt!

Archäologen haben im Duvenseer Moor bei Lüchow in Schleswig-Holstein ein über 10.500 Jahre altes Paddel-Bruchstück entdeckt, das wichtige Erkenntnisse über die frühe Mobilität auf Wasser und die Lebensweise von Jägern und Sammlern liefern könnte – ein zweiter sensationeller Fund nach dem berühmten Paddel von 1925!

Ein bemerkenswerter archäologischer Fund sorgt derzeit für Aufsehen in der Wissenschaftswelt: Im Duvenseer Moor im schleswig-holsteinischen Lüchow wurde ein Paddelbruchstück entdeckt, das auf ein Alter von etwa 10.500 Jahren geschätzt wird. Dieses Paddel ist das zweite seiner Art, das seit dem berühmten Fund von 1925 ans Licht der Öffentlichkeit kam. Harald Lübke, der Leiter der Ausgrabungen, erläuterte der Deutschen Presse-Agentur, dass das neue Stück zwar nicht so gut erhalten ist wie das von vor fast einem Jahrhundert, jedoch deutlich die typischen Merkmale aus jener Zeit aufweist. Es könne nahezu genau auf das alte Paddelblatt gelegt werden.

Die Ausgrabungen fanden auf den Wiesen des Landwirts Paul Petersen statt, unweit des ehemaligen Seeufers. Während der Stiel des Paddelstücks zwar abgebrochen war, blieb die Schulterpartie zum Glück erhalten. Lübke betonte die Bedeutung solcher Paddel als Belege für die frühzeitliche Mobilität auf Wasser. Interessanterweise gibt es nur wenige vergleichbare Funde in Europa, insbesondere an der Fundstelle Star Carr im Norden Englands, wo ähnliche Paddel noch älter sind.

Ein Hotspot der Archäologie

Der Fundort hat sich über die letzten 100 Jahre zu einem zentralen Punkt archäologischer Untersuchungen in Schleswig-Holstein entwickelt. In dieser Region haben Archäologen mehr als 20 Fundstellen identifiziert, die steinzeitliche Wohnplätze umfassen. Diese Siedlungen existierten bereits, als die letzte Eiszeit längst vorbei war, und Gebilde wie die Ostsee in ihrer heutigen Form noch nicht existierten. Stattdessen waren zahlreiche Seen in der Gegend anzutreffen.

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„Die Wahrscheinlichkeit, dass dieses Paddelbruchstück beim Paddeln verloren ging, halten wir für gering“, erklärte Lübke. Im Gegensatz zu dem ursprünglichen Fund von 1925, bei dem genau das vermutet wird, ist es wahrscheinlicher, dass das Paddelstück über die Zeit hinweg genutzt wurde, bis es zerbrach. „Solche Gebrauchsgegenstände werden oft so lange verwendet, bis sie nach und nach abnutzen und irgendwann zufällig in der Uferzone landen“, so der Archäologe.

Auf der Suche nach weiteren Hinweisen

Lübke hofft, dass zukünftige Ausgrabungen im Duvenseer Moor noch weitere erstaunliche Funde zu Tage fördern werden. Besonders das Aufspüren von Bootsrückständen aus der Zeit der Jäger und Sammler wäre für ihn von großem Interesse. Die Frage, ob die damaligen Menschen einfache Einbäume oder gar komplexere Boote aus Materialien wie Birkenrinde und Tierfellen bauten, beschäftigt die Archäologen schon geraume Zeit. Der Forscher glaubt, dass das Duvenseer Moor potenziell wichtige Antworten auf diese Fragen liefern könnte.

Ein Fund eines solchen Bootes wäre für die Archäologie von enormer Bedeutung und würde wertvolle Einblicke in die Wasserfahrtsgeschichte der Menschheit bieten. Bisher bleibt jedoch abzuwarten, welche weiteren Geheimnisse die Region noch birgt.
Für weitere Informationen, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.welt.de.

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