Leipzig (ots)
Der MDR hat beim 12. Spitzentreffen mit Behindertenverbänden und Wissenschaftlern in Leipzig am 23. Oktober seine ehrgeizigen Pläne zur digitalen Barrierefreiheit vorgestellt! Ziel ist es, die Angebote nicht nur im Fernsehen, sondern auch online auf höchstem Niveau barrierefrei zugänglich zu machen. Aktuell sind bereits 91 Prozent der Angebote in der ARD Mediathek untertitelt, doch die Verbände fordern eine auskömmliche Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, um diesen Standard weiter auszubauen. Laut Statistischem Bundesamt leben in Deutschland etwa 8 Millionen Menschen mit Behinderung, darunter viele mit Sinnes- oder kognitiven Beeinträchtigungen.
Der Weg zur digitalen Inklusion
MDR-Intendant Ralf Ludwig betont die Bedeutung des Dialogs und des Vertrauens, das über die Jahre mit den Behindertenverbänden gewachsen ist. Mit dem Motto „MDR für alle“ sind innovative Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI) im Spiel, um Angebote für hörgeschädigte Fußballfans zu untertiteln! Zudem will der MDR sicherstellen, dass all seine Informationsangebote während der anstehenden Wahlen barrierefrei für alle zugänglich sind. Die Verdopplung der Audiodeskription und der Einsatz von Gebärdensprache in über 38.000 Sendeminuten pro Jahr sind nur einige der Maßnahmen zur Verbesserung der Barrierefreiheit.
Das bevorstehende Spitzentreffen zeigt auch, wie wichtig der Austausch zwischen Medien, Behindertenverbänden und politischen Institutionen ist. Verbände wie der Landesverband der Gehörlosen Sachsen schätzen die Bemühungen des MDR, betonen jedoch auch, dass noch mehr gebärdensprachliche Inhalte und Dolmetscher in verschiedenen Formaten erforderlich sind. Auch der Blinden- und Sehbehindertenverband fordert mehr Audiodeskription bei aktuellen Nachrichten und regelmäßigen Formaten.
Der MDR zeigt somit, dass es nicht nur um die Erfüllung von gesetzlichen Vorgaben geht, sondern um das echte Bestreben, Barrierefreiheit als Selbstverständnis in der Medienlandschaft zu verankern. Die Kritikpunkte der Verbände sind klar: Der öffentlich-rechtliche Rundfunk muss seine finanziellen Mittel sichern, um auch weiterhin für alle Menschen zugänglich zu sein!